Die am weitesten in Richtung Süden reichende Anbauregion ist mit 15.800 Hektar Deutschlands drittgrößtes Weingebiet. Es erstreckt sich etwa 400 Kilometer lang über neun Bereiche, darunter Kraichgau, Breisgau, das Markgräflerland und der Bodensee. Durch das Markgräflerland führt ein Öko-Weinkulturpfad, auf dem Bewegung und Genuss wunderbar verbunden werden können. Auch nahegelegene Städte, wie Konstanz, Baden-Baden oder Heidelberg können mit kulturell interessanten Sehenswürdigkeiten punkten.

Schwierige Bewirtschaftung und besondere Anforderungen

Nicht nur in den Städten ist viel los. Auch außerhalb tut sich vor allem bezüglich des badischen Weines einiges. Viele Weinberge hat man in den vergangenen Jahrzehnten gänzlich neu gestaltet. Die beeindruckenden Hanglagen sind trotz moderner Technik nicht ohne Weiteres zu bewirtschaften. Nach wie vor wird unter sehr hohem Aufwand auf Handarbeit zurückgegriffen. Ca. 75% der Anbauflächen werden von Genossenschaftsmitgliedern bewirtschaftet, rund 15% von Weingütern und der Rest von Erzeugergemeinschaften.
Bekannte Bader Weinberge sind zum Beispiel der Ihringer Winklerberg, der Enselberg, der Laufener Altenberg und der Freiburger Schlossberg.
Hier verwöhnt Baden die Trauben mit reichlich Sonne und hervorragenden Böden. Die Bodenarten, auf denen die Bewirtschaftung stattfindet, reichen von Kies, Mergel und Ton über Kreide, Lehm und Löss bis zu Muschelkalk und Keuper. Die Weine weisen demnach ein reiches geschmackliches Spektrum auf. Darüber hinaus gehört Baden als einzige Weinregion in Deutschland zur Weinbauzone B der Europäischen Gemeinschaft. Genauso das Elsass, die Champagne und das Loiretal. Daher gelten generell höhere Mindestanforderungen für die Qualitätsweine der badischen Winzer.

Warmes Klima begünstigt Vielfalt an Weinaromen

Jene hohen Anforderungen können durch das warme Klima dieser Region erreicht werden. Zusätzlich dazu kann eine Vielfalt an Rebsorten durch starke Unterschiede in Höhen-, Boden- und Klimaverhältnissen erzielt werden. Besonders die badischen Burgundersorten profitieren hier, aber auch andere Rebsorten wie Riesling, Gutedel, Silvaner und Müller-Thurgau. Neben den roten Sorten Spätburgunder und Dornfelder freuen sich Genießer rund um den Globus immer über ein Glas Riesling oder Scheurebe aus Baden. Darüber hinaus funkelt der badische Rivaner im Glas und umspielt den Gaumen mit einer Kombination aus Blumen- und Fruchtnoten. Sind Kraft und Eleganz gefragt, empfiehlt sich ein Spätburgunder Rotwein mit Noten von Kirschen, Erdbeeren und Himbeeren.
Die Weinregion Baden wird auch als „Land des Burgunder“, die außergewöhnliche Gebirgsformation, die den Weinanbau begünstigt, als „Burgundische Pforte“ bezeichnet.
Gebietsmäßige Beispiele für Rebsorten und Weine sind der Bodensee, wo oberhalb von 400 Metern Höhe Seeweine wachsen, meist aus Müller-Thurgau und Spätburgunder. Das Breisgau ist ebenso für Burgunder bekannt, während man im Markgräflerland auf den Gutedel trifft. Letzterer wird aufgrund seiner milden Säure geschätzt.