Das französische Weinanbaugebiet Beaujolais bedeckt ungefähr eine Fläche von 22.000 Hektar entlang des Flusses Sâone. Es erstreckt sich von Lyon bis nach Mâcon auf einer Länge von 55 km. Das 30 km breite Gebiet gehört weinrechtlich zum Burgund, historisch gesehen war dies allerdings stets anders. Denn eigentlich liegt der Großteil der Weinregion verwaltungsmäßig im Département Rhône und wird daher zur Region Rhône-Alpes gezählt. Die regionale Hauptstadt ist Villefranche-sur-Saône, die im Osten der Region gelegen, das Gebiet in zwei geologisch unterschiedlich geprägte Teile halbiert.

Unterschiede in Nord und Süd

Der Name der Weinregion leitet sich vom burgundischen Adelsgeschlecht der Beaujeu ab. Sie erbauten im gleichnamigen Dorf ihre Burg. Heute kennzeichnet sich der Süden des Beaujolais durch die eigene Appellation Coteaux du Lyonnais. Dabei handelt es sich um ein sehr altes Weinbaugebiet. Unter anderem am Mont Brouilly (eine der zehn Cru-Gemeinden von Beaujolais) wurden Reste römischer Weinberge entdeckt. Später legten Benediktiner-Mönche im 7. Jahrhundert weitere Rebflächen an. Jener Süden ist eher von Kalkstein und Mergel geprägt.
Anders im Norden. Hier grenzt der burgundische Bereich Mâconnais an Beaujolais an bzw. überschneidet es sogar zu einem kleinen Teil. Die Bodenstruktur weist einen kristallinen Charakter und vorwiegend Granit- und Schieferverwitterung auf. Außerdem spricht man hier von den qualitätsmäßig besseren Weinen, die voller und langlebiger sind. Man trifft demnach auf Spitzenlagen wie Saint-Etienne-la-Varenne südlich des Mont Brouilly oder Saint-Amour-Bellevue.

Rotwein aus Beaujolais

Genannte Lagen profitieren vom für den Weinbau ideale, gemäßigte Klima. Dieses kann durch kontinentale, atlantische und mediterrane Einflüsse punkten. Besonders wohl fühlt sich hier die rote Rebsorte Gamay, die nahezu 99 Prozent der Anbaufläche der Region einnimmt. Aus ihr gewonnene Weine zeigen einen leichten, tanninarmen Charakter und können früh getrunken werden. Der sogenannte Gamay Noir à Jus Blanc hat trotz dunkler Schale ein helles Fruchtfleisch.
Der Weinmarkt von Beaujolais wird von größeren Winzergenossenschaften dominiert. Ca. 2.500 Winzer sind im Besitz von kleinen Rebflächen mit wenigen Hektar. Am häufigsten hergestellt wird der einfache „Beaujolais“. Er nimmt knapp die Hälfte der gesamten Rebfläche ein. Größtenteils stammt er aus dem Süden des Weinanbaugebietes.
Erwähnenswert sind auch die Appellation Beau-jolais und Beaujolais Supérieur. Sie ist die Heimat des ab dem dritten Donnerstag im November auf den Markt kommenden Beaujolais Nouveau oder Primeur. Weine mit dieser Bezeichnung bleiben nur vier Tage mit den Schalen in Kontakt. Sie sollten schnell getrunken werden. Der eigentliche Beaujolais erreicht hingegen innerhalb von sieben bis acht Tagen weitreichendere Fülle und Nachhaltigkeit.