Mit einer Größe von rund 28.000 Hektar ist Niederösterreich das größte Qualitätsweinanbaugebiet Österreichs. Es grenzt im Norden an Tschechien, im Osten an die Slowakei. Auch bekannt als das große Weinland an der Donau mit der Hauptstadt St. Pölten, vereinen sich unter dem Weinbaugebiet verschiedene Weinstilistiken, zahlreiche nationale sowie internationale Rebsorten und acht spezifische Weinbaugebiete.

Entlang der Donau und ihrer Nebenflüsse befinden sich ein paar der schönsten Weinorte Österreichs, dicht an dicht nebeneinander. Besonderes Augenmerk liegt allerdings auf Wachau. Dabei handelt es sich nicht nur um ein ausgezeichnetes Weinbaugebiet, sondern es gehört auch in die Liste der UNESCO-Welterbestätten. In punkto Qualität folgen unterschiedlichste Weine aus den berühmten DAC-Regionen (Weinviertel, Kamptal, Kremstal und Traisental), die ein reichhaltiges Potential für höchste Weinqualitäten von internationalem Renommee bieten.

Zeugnis österreichischer Weintradition

Schaut man bezüglich des Weinbaus in die Vergangenheit Niederösterreichs, kommt man aus dem Staunen beinahe nicht mehr heraus. Traubenkern-Funde der Ur-Rebe (Vitis vinifera) im Traisental stammen aus der Bronzezeit aus dem 10.-9. Jahrhundert v.Chr. und belegen den jahrtausendealten Weinbau des Landes. Während der vergangenen Jahrhunderte wurde der Weinbau vor allem durch Wien und das Stift Klosterneuburg geprägt. Darüber hinaus spielten Göttweig im Kremstal und Melk in der Wachau - von Benediktinern gegründete Stifte – eine bedeutende Rolle. Sie bildeten Zentren des geistlichen und kulturellen Lebens und daher gleichzeitig Hochburgen führender Weinkultur Österreichs.

Die einzelnen Bereiche und ihre Bedingungen

Die einzelnen Teilgebiete liegen heute weit verstreut und können klimatisch in unterschiedliche Bereiche geteilt werden. Da sind das Weinviertel im Norden, die Donau und ihre Nebentäler im Westen von Wien sowie das pannonische Niederösterreich im Südosten. Während das Klima südlicher zum Teil atlantisch ist, wird es in Richtung Norden kontinentaler.
Ebenso wichtig wie die äußeren Bedingungen an der Luft ist der Untergrund, auf dem die Reben kultiviert werden. Die Bodentypen reichen von Sand, Löss und Lehm bis hin zu Schotter und Urgestein. In der Wachau dominieren Kristallinhänge, während man im Kremstal auf Lössterrassen trifft. Letztere findet man auch im Traisental, wobei die Böden im Kamptal weitgehend kalkfrei sind und sich die hiesigen Weine daher im mineralischen Bereich abheben.

Die vielfältige Rebsortenpalette

Bei den Weißweinen stechen oftmals die besonders würzigen Grünen Veltliner (40% der Rebfläche) mit pfeffriger Note hervor, aber auch Weine aus der Rebsorte Riesling gehören zu den charaktervollen Klassikern der Region. Im Bereich der roten Rebsorten begeistern vor allem Zweigelt-Spezialitäten, neben wunderschönen Pinot Noir Weinen und St. Laurent.
Neben den erwähnten, sehr typischen Rebsorten gibt es selbstverständlich noch zahlreiche regionale Spezialitäten und Raritäten wie beispielsweise Zierfandler, Rotgipfler, Roter Veltliner oder Cuvées aus internationalen Rebsorten. Durch die vielfältige Sortenpalette von frischen Weißweinen, über fruchtige Rotweine bis hin zu Süßweinspezialitäten aus dem Weinviertel ist für jeden Weinliebhaber etwas dabei.