Diese italienische Weinanbauregion, die auf der südwestlichen Seite des Stiefels liegt, hat einiges vorzuzeigen. Zwar hat die Region durch Landflucht und zum Teil karges Hinterland wirtschaftlich zu kämpfen, aber landschaftlich kann sie durch hügelige, wasserreiche und fruchtbare Gegenden überzeugen. Nicht zuletzt deshalb wird sie vielfältig landwirtschaftlich genutzt. Auch touristisch kann sie im Grunde mit anderen italienischen Gebieten mithalten. Die weltbekannte Amalfi-Küste und die Inseln Capri und Ischia laden zu traumhaften Reisen ein.

Bezüglich des Weinbaus war Kampanien in der Antike Hauptlieferant der Hauptstadt Rom und sogar schon vor den Römern waren hier um die Jahre 1000 v.Chr. die Griechen im Weinbau aktiv. Damit war die Region rund um Neapel eine der wichtigsten Weinanbaugebiete der Welt. Heute beträgt die Gesamtrebfläche 42.000 Hektar und Kampanien nimmt durch neue, qualitätsorientierte Weingüter an Fahrt auf. Die vielversprechenden Anbaubedingungen wollen genutzt werden.

Das Land des Aglianico

Denn auf den vulkanischen Böden des Versuvs können bei mildem, mediterranem Klima an der Küste und gemäßigtem Kontinentalklima im Landesinneren interessante Weine entstehen. Dabei überwiegen anteilig mit 70 Prozent die Rotweine, deren Rebsorten meist in den höheren Lagen angebaut werden. Durch die deutlichen Temperaturunterschiede zwischen Winter und Sommer in jenen Lagen können schöne, tanninreiche Weine reifen.
Aglianico ist die bedeutendste rote Rebsorte Kampaniens. Sie sorgt für dunklen, körperreichen und sehr aromatischen Wein. Ein Beispiel dafür ist der Taurasi. Rotweine werden außerdem aus Primitivo, Piedirosso und Barbera hergestellt, dann oft als Cuvée.
Einfache Weißweine werden an den Hängen des Vesuv erzeugt. Diese Weine mit erheblichem Potenzial nennen sich Lacryma Christi del Vesuvio. Besonders gute Weißweine entstehen allerdings aus Fiano di Avellino und Greco di Tufo, die mit seichten Aromen von gelben Früchten und Nüssen daherkommen.