Weit im Süden, im sogenannten Stiefelabsatz Italiens gelegen, erstreckt sich das Weinanbaugebiet Apulien auf stolze 100.000 Hektar Rebfläche. Nirgends sonst in Italien wird so viel Wein produziert. Die Landschaft erstreckt sich entlang der Adria-Küste und kennzeichnet sich vor allem durch Flachland und Hochebenen. Hauptstadt Apuliens ist die bekannte Hafenstadt Bari, die sich ebenso als Zentrum eines der ältesten Weinbaugebiete der Welt bezeichnen kann, in dem bereits vor 3.000 Jahren Phöniker und Griechen Rebstöcke anpflanzten.

Heute konnten etliche Winzer dieser Region ihre Keller modernisieren, nachdem die Erzeugnisse vor der Jahrtausendwende hauptsächlich zur Wermuterzeugung, Destillation oder als Traubenmostkonzentrat verwendet wurden. Doch diese Zeit ist vorbei. Das tolle Potenzial des hiesigen Weinbaus wird heute weitreichender genutzt.

Die besondere geographische Lage

Hervorragende Qualitäten können nämlich durch teils kräftige Meeresbriesen und trockene Hitze sowie Kalkstein-, Lehm- und Sandsteinböden erreicht werden. Und natürlich durch moderne Kellertechnik. Anders als die Produktion von 8-10 Millionen Hektolitern Wein pro Jahr vermuten lässt, geht Quantität in Apulien eben nicht immer vor Qualität. Die apulischen Weine überzeugen durch eine fruchtbetonte Reife und gleichzeitig eine schöne Frische, die der besonderen geographischen Lage zuzuschreiben ist. Da das Gebiet teils gleich von drei Seiten vom Meer umgeben ist, sind die Rebflächen Winden ausgesetzt, die vor allem im Sommer optimal abkühlen. So kann Qualitätsanbau gewährleistet werden.

Qualität trotz Quantität

Zu 80 Prozent werden rote Trauben angebaut. Allen voran die Rebsorte Primitivo. Diese sorgt für kräftige, aromastarke Rotweine. Die Primitivo Weine findet man vor allem in der Provinz Taranto in der Umgebung des Ortes Manduria (Primitivo di Manduria). Anders in der Provinz Bari. Hier finden sich hochwertige Weine aus der Sorte Nero di Troia. Sie kann rebsortenrein oder als Cuvee geschmacksintensiv verarbeitet werden. Weitere rote Rebsorten sind Aleatico, Montepulciano, Negroamaro und Sangiovese. Auch der Negroamaro, der auf der südlich gelegenen Halbinsel Salento angebaut wird, steht für körperreiche Weine, die jedoch weniger Säure und Tannine mit sich bringen.
Die verbreitetsten weißen Sorten sind Bombino Bianco, Verdeca, Fiano und Moscato di Trani. Diese Trauben sorgen zum Teil für schöne Abwechslung der Weißweine. Abwechslung ist hier ein gutes Stichwort: Auch in unserem ebrosia-Shop finden Sie eine abwechslungsreiche Auswahl unterschiedlichster italienischer Weine. Werden Sie genussvoll fündig!