Hier finden Sie die wesentlichen Informationen zur Rebsorte Sangiovese. Interesse? Wer gerne Chianti trinkt, der ist hier genau richtig, denn Sangiovese ist die Hauptzutat des toskanischen Klassikers. 

Darüber hinaus ist sie die am häufigsten gepflanzte Traube Italiens, wobei ihr Geschmack stark von der jeweiligen Lage abhängig ist. Eines sollte nicht außer Acht gelassen werden – die Rebsorte wird in vielen Ländern dieser Welt angebaut, denn trotz ihres außergewöhnlichen Potenzials, ist sie bezüglich ihrer Anbaubedingungen relativ flexibel, was sie äußerst attraktiv macht.

Ursprung, Anforderungen und Verbreitung

Als „Blut des Jupiters“ kann die abgeleitete Bezeichnung der Rebsorte aus dem Lateinischen übersetzt werden. Doch so einfach wie mit der begrifflichen Herkunft gestaltet es sich weder mit der genetischen, noch genauen geografischen Herkunft. Es wird vermutet, dass der Sangiovese ungefähr 2000 Jahre alt ist und bereits von Römern bzw. Etruskern angebaut wurde. Von den erwähnten Unklarheiten abgesehen, gibt es Überlieferungen, die die erstmalige Erwähnung im 16. Jahrhundert dokumentieren, damals mit dem Namen „Sangiogheto“ oder „Sanghioveto“.

Heute wird er auf bemerkenswerten 100.000 Hektar mehrheitlich in der Toskana angebaut, wo er seine Hochform, also volle geschmackliche Entfaltung, erreicht. Wahrscheinlich ist er deshalb in anderen Ländern mit insgesamt 80.000 Hektar eher weniger stark verbreitet. Beispielhafte Anbaugebiete liegen in Griechenland, Korsika, Chile, Argentinien, USA, Südafrika, Türkei oder Thailand.

Klassisch italienisch ist er auch als „Brunello“ bekannt und hält bezüglich seiner Weiterverarbeitung qualitativ ein großes Spektrum bereit – von simplen Tischweinen bis hin zu international hoch anerkannten Spitzenerzeugnissen hat die Rebsorte einiges zu bieten. Werden italienische Sangiovese-Weine produziert, so existieren genaue Angaben, wie hoch der Sangiovese-Anteil sein muss. Eine besondere Geschmacksentfaltung wird auch durch den Ausbau der Weine im Barrique erreicht, was ebenso viele Winzer praktizieren. Hierdurch werden die dominanten Tannine des Sangiovese-Weins vermindert und er gewinnt an Tiefe sowie Charakterstärke.

Handelt es sich bei dem Erzeugnis um einen Chianti, so ist vor allem eines bedeutsam: der Sangiovese-Anteil muss mind. 80 % betragen. Aber auch durch die Unterstützung anderer Rebsorten wie Canaiolo, Cabernet, Merlot und Syrah können Sangiovese-Weine glänzen.

 

Anbau und Geschmack

Vor einer Weiterverarbeitung, beispielsweise der Reifung im Fass, müssen allerdings die Anbaubedingungen optimal sein. Hier ist eines der entscheidenden Merkmale der Rebsorte, dass sie sehr langsam und spät reift. Die dunkle Schale der Beeren ist äußerst tannin- und säurehaltig. Das helle Fleisch der Beeren sorgt oft für eine hellrote Farbe der Sangiovese-Weine.

Bezüglich der Anforderungen an die Bodenbeschaffenheit lässt sich hervorheben, dass die Rebsorte relativ anspruchslos ist, wohingegen das Klima von zentraler Bedeutung ist. Schaut man sich die oben aufgeführten Weinbauländer an, so wird deutlich, dass warme bis heiße Klimazonen Grundvoraussetzung sind. Die Rebe ist anfällig gegenüber klimatischen Veränderungen, was dazu geführt hat, dass verschiedene Mutationen entstanden sind. Durch ihre späte Erntezeit nimmt die Traube sehr viel Sonnenlicht auf und entfaltet so einen intensiven, süßlichen Geschmack.

In den ersten Schriften über die Sangiovese-Weine ist die Rede von „großem und reichem“ Geschmack, was der Rebe grundsätzlich gerecht wird, allerdings ist ihr Facettenreichtum weitaus spezieller. So empfiehlt es sich, zwischen jungen und alten Sangiovese-Weinen zu unterscheiden, denn die Aromavielfalt ist sehr beeindruckend. In der Regel sorgen floral-fruchtige Noten dafür, dass der eigentlich hohe Säuregehalt im Gaumen eher mild ausfällt.

Junge Weine überzeugen meist durch Noten von Kräutern, Veilchen, Kirsche oder Iris (fruchtige Aromen). Ältere Weine gewinnen an Eleganz und Geschmackskonzentration und kommen nach einer Eichenfassreifung dann eher mit Noten von Pflaume, Unterholz, Schokolade oder Tabak daher (weniger florale Leichtigkeit, aber dennoch weich). Diese Eigenschaft macht die Weine auch für Einsteiger interessant.

 

Empfohlene Speisen

Wegen seines hohen Säureanteils kann Sangiovese gut mit gewürzten Speisen harmonieren. Besonders attraktiv sind hier natürlich typisch italienische Speisen, prinzipiell empfiehlt sich eine Kombination mit mediterraner oder orientalischer Küche. Tomatenbasierte Saucen, Pasta, Brot und Pizza – hier sind die Sangiovese-Weine ein hervorragender Begleiter.

Grundsätzlich empfiehlt sich bei den jungen Sangiovese-Weinen eher eine Kombination mit leichteren Gerichten, während bei den reiferen Weinen eher schwere Gerichte, z.B. deftige Aufläufe, Grillfleisch oder geschmacksintensive Meeresfrüchte empfohlen werden. Egal, ob reiner Sangiovese-Wein oder ein Verschnitt - die Traube hat das Potenzial wundervolle Geschmacksverbindungen zu ermöglichen. Hoffentlich konnten wir Sie mit dieser kurzen Vorstellung begeistern! Überzeugen Sie sich von der Vielfalt des Sangiovese in unserem Shop!