Diese Rebsorte ist gefragter denn je! Monastrell (auf Spanisch) bzw. Mourvèdre (auf Französisch) wird vor allem in den Ländern Spanien und Frankreich angebaut. So wird sie zwar als Verschnitt, z.B. beim berühmten Châteauneuf-du-Pape genutzt, aber reinsortig trifft man sie nur vereinzelt und in sehr heißen Gebieten. Eine wahre Seltenheit, deren besonderer Charakter bei unterschiedlichen regionaltypischen Bezeichnungen losgeht, über die speziellen Bedingungen an ihren Anbau weitergeht und schließlich bis zu ihrer einzigartigen Vielfalt geschmacklicher Variationen reicht. Monastrell ist definitiv eine der wichtigsten mediterranen Rebsorten.

Die Geschichte der Rebsorte

Seit über zweitausend Jahren wird Monastrell in Murcia und Valenciana kultiviert, wo sich auch heute über 90 Prozent der Bestände der Rebsorte befinden. Es gibt Überlieferungen, dass die Phönizier die Rebsorte im Nordosten des Landes kultivierten und bereits im Jahr 1381 erwähnte ein katalanischer Mönch die Sorte, neben Bobal, als die wichtigste Rebsorte Valencias. Zwar sagen manche Experten, dass die Bezeichnung der Rebe aus dem arabischen Sprachgebrauch stammt, aber andere ziehen eine Verbindung zum spanischen Wort „Monasterio“, das übersetzt „Kloster“ bedeutet und sich nicht nur mit der ersten Erwähnung durch Mönche, sondern auch mit deren überlieferter Rolle als Weinerzeuger und Wissensvermittler deckt.

Nun zum Mourvèdre, also zur französischen Bezeichnung dieser Rebe. In das spanische Nachbarland Frankreich gelangte die Rebsorte im 16. Jahrhundert während spanischer Herrschaft. Vom Roussillon verbreitete sich Mourvèdre bis an die südliche Rhône aus und wird seit jeher nach Frankreich exportiert. Der französische Name soll sich dabei von einem Hafen in der Nähe von Sagunto ableiten, der über einen längeren Zeitraum „Murviedro“ hieß.

Ihre Verbreitung – Jumilla und viele weitere Gebiete

Die Weinregion Jumilla mit der gleichnamigen Herkunftsbezeichnung befindet sich im Südosten Spaniens in der Region Murcia und stellt ein heißes, extrem trockenes Gebiet dar. Die Gesamtrebfläche dieser Region beträgt insgesamt mehr als 41 Hektar. Früher wurden hier traditionell überwiegend einfache, aber alkoholschwere Weine produziert. Seit der Reblauskrise, Ende der 1980er Jahre, haben die Winzer diese Veränderung genutzt, um bessere Rebsorten zu pflanzen und die Qualität zu steigern. Diese Entwicklung findet auch in anderen spanischen Appellationen statt, zu denen Alicante, Valencia und Yecla gehören. Mit 65.000 Hektar Anbaufläche zählt sie zu den sechs beliebtesten Rebsorten Spaniens. In Frankreich schwankten die Angaben zuletzt zwischen 7500 und 8500 Hektar.

Neben Frankreich (vor allem in Südfrankeich, an der Rhône sowie in der Provence) und Spanien wird die Sorte auch in Australien und den Vereinigten Staaten angebaut - in der Vergangenheit hier leider fast ausschließlich für minderwertigen Massenwein. Dann ist sie auch entweder unter der oben erwähnten französischen Bezeichnung bekannt, oder manchmal als Mataró – vermutlich wegen des Mittelmeerstädtchens mit gleichem Namen, das zwischen Barcelona und Valencia liegt. Insgesamt ist der Anbau in all diesen Regionen der Welt dahingehend erschwert, dass Monastrell sehr warme klimatische Anbaubedingungen (wie in Jumilla), aber gleichzeitig viel Wasser benötigt. Zwar entstehen auch zunehmend aromatische jüngere Weine aus der Rebsorte, aber vor allem gut gereifte Monastrell-Weine überzeugen durch reichhaltige Tannine sowie erdig-weiche Aromen.

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Die Anbaubedingungen

Die Rebsorte wird sowohl weit im Landesinneren als auch in Gebieten angebaut, die durch kühlere, salzige Luft vom Meer geprägt und deren Böden feuchter sind. In letzteren gelingen die Ruhepausen der Reben durch nächtliche Abkühlung (bis zu 20 Grad Unterschied) besser, wodurch die Beeren ihre Säure und Tannine gewinnbringender ausbilden können.

So auch in der Jumilla-Region, die nur 70 Kilometer vom Küstenort Alicante entfernt ist. Mit über 3000 Sonnenstunden im Jahr, nur wenig Niederschlag und nicht selten Temperaturen über 40 Grad zählt diese Region zwar zu den trockensten und heißesten Gebieten Spaniens, ermöglicht dem Monastrell allerdings gleichzeitig durch Kalksandböden auf einem Hochplateau mit bis zu 700 bis 850 m Höhe optimale Anbaubedingungen. So gelangt die Sonne ins Glas, wobei anzumerken ist, dass der Mourvédre andernorts nicht einfach zu handhaben ist. Durch seine Anforderungen an Sonne und Wasserversorgung nehmen, international betrachtet, seine Anbauflächen eher ab.

Die charakteristischen Eigenschaften des Weins

Typischerweise entstehen aus Monastrell Weine in kräftigem Rot mit zarten Violettreflexen. Der Wein umschmeichelt die Nase mit intensiven und fruchtigen Noten von Schwarzkirschen, Brombeeren, roten Johannisbeeren Holunderbeeren oder auch schwarzem Pfeffer. Ein Hauch von Veilchen, Vanille und Menthol gesellt sich mitunter hinzu. Je nachdem, ob Monastrell im Holzfass oder in der Flasche reift, ist er mal körperreicher, schwerer und alkoholischer oder frischer, saftiger und leichter. Bei den leichteren Varianten kann die Frucht geschmacklich von reifer Himbeere bis hin zu gedörrter Pflaume reichen. Die schwereren Exemplare überzeugen durch kräuterige und erdige Aromen mit mehr Würze. Seine ausgewogene Säure und der lange, harmonische Abgang machen ihn zu einem perfekten Begleiter für jeden Tag.

Aus der Rebsorte entstehen also z.T. junge, fruchtige Weine, aber ebenso z.B. schwere, im Barrique gereifte Süßweine. In klassisch spanische Cuvées gelangt sie oft zusammen mit Bobal. International, besonders in Frankreich, Australien, Südafrika und Kalifornien, findet Monastrell seinen Weg als wichtiger Verschnittpartner in sogenannte GSM – edle Cuvées aus Grenache, Syrah und Mourvèdre. Auch in Kombination mit anderen internationalen Sorten wie Cabernet Sauvignon oder Merlot ist Monastrell zu finden und bringt dann viel Frucht und seine geschmeidige Struktur mit ins Spiel. Darüber hinaus kommt Monastrell mitunter in der Cava-Erzeugung zum Einsatz. Als Mataró ist er in klassischen Rosé-Cavas zu finden, die er durch Frucht und Würze belebt.

Zum Abschluss: Tipps zum Essen

Die länger gereiften, im Holzfass ausgebauten Varianten passen meist besser zu T-Bone-Steaks, Lammracks, Spareribs vom Grill oder auch zu Wildgerichten, Ochsenschwanz und geschmorten Kalbsbäckchen, während die modernen, jüngeren Monastrell oder Mourvèdre Rotweine vorzüglich zu spanischen Tapas, leichten Grillgerichten (z.B. Antipasti), Pasta-Gerichten und zu einer Käseplatte mit verschiedenen Käsesorten passen.

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