Aus 100 % Macabeo-Trauben ausgebaut, erstrahlen spanische Weiße aus dieser Rebsorte in einem herrlichen Hellgold im Glas – wie die Sonne Spaniens. Dort und auch in Frankreich sind Weine aus dieser Rebsorte ziemlich bekannt und auch in Deutschland kommt Macabeo Weißwein immer häufiger auf den Tisch. Natürlich nicht ohne Grund: Sommerliche Kräuter- und frische Wiesenblumennoten werden von fruchtigen Aromen grünen Apfels und Zitrone perfekt ergänzt. Das angenehm lange Finale fasziniert mit einer schönen, knackigen und rassigen Säurestruktur und einer fast schon salzigen Mineralität. Wie entstehen solche Weine?
Die Anbaubedingungen
Vor allem in der Extremadura, im Westen Spaniens an der Grenze zu Portugal, ist die Sonne besonders stark. Aber genau dafür eignen sich die Macabeo-Trauben perfekt. Die Macabeo-Rebsorte, welche im Rioja unter dem Namen Viura bekannt ist, wird vor allem aufgrund ihrer besonderen Eigenschaft der Beständigkeit gegen Hitze und Trockenheit angebaut. Nur wenn ein Weinmacher Erfahrung im Umgang mit dieser Rebsorte besitzt, kann er faszinierende mineralische Weißweine mit einem rassigen Körper und einer filigranen Aromenvielfalt hervorbringen. Denn der Anbau in Regionen, in denen es des Öfteren zu regenarmen Dürrezeiten kommt, sollte nicht unterschätzt werden.
Gleichwohl stellt die Traube relativ wenig Ansprüche an den Boden oder andere Standortfaktoren. Macabeo wird in Penedès sogar auf bis zu 800 Metern Höhe angebaut. Hier profitieren die Reben von größeren Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht, wodurch die Trauben Säure gut konservieren und frische Fruchtaromen entwickeln können. Dies natürlich stets bei viel Sonne und Trockenheit. Dann kann die Rebsorte ihre Wuchskraft entfalten, treibt spät aus und sorgt für große Erträge. Zumindest sofern der Herbst einigermaßen trocken bleibt und somit keine Faulgefahr besteht. Denn hier offenbart sich eine negative Eigenschaft der Sorte: Sie ist in feuchteren Regionen anfällig für Botrytis (Graufäule) und Flaschen Mehltau.
Die Herkunft und Verbreitung
Ihrer Verbreitung in trockenen Weinbaugebieten schadete dies über die Jahrhunderte hinweg allerdings nicht. Zwar existieren bezüglich ihres konkreten Ursprungs etliche Unklarheiten – einige Wissenschaftler der Rebsortenkunde verorten ihn in Spanien, andere im Nahen Osten – aber die Verbreitung im spanischen und französischen Weinraum konnte dies nicht wirklich bremsen. Beginnend im katalonischen Anbaugebiet Penedès, wo sie im 16. oder 17. Jahrhundert erstmals schriftlich erwähnt wurde, verbreitete sie sich in weiteren spanischen Regionen und gelangte später in das südfranzösische Roussillon. Nach der Reblauskatastrophe am Ende des 19. Jahrhunderts wurde sie in der bekannten Rioja die wichtigste weiße Sorte. Auch wegen ihrer hohen Erträge, was bis in die 1990er Jahre die unschöne Folge hatte, dass aus ihr vorrangig minderwertiger Massenwein produziert wurde.
Heute wird vielerorts, mit dem Ziel hoher Qualität, versucht, die Erträge niedriger zu halten. Trotzdem gehört Macabeo zusammen mit Airén zu den am häufigsten angebauten weißen Sorten Spaniens. Ca. 35.000 Hektar werden hier insgesamt kultiviert. In Rioja macht sie fast 90 Prozent der gesamten Weißweinflächen aus und somit den Weißweinsorten Garnacha Blanca und Malvasia große Konkurrenz. Weitere bedeutende Anbauflächen befinden sich heute in Katalonien, La Mancha, Aragonien, Valencia und Extremadura. In Frankreich sind die Bestände eher rückläufig. Auch in Argentinien gibt es mittlerweile kleine Anbauflächen.
Die Eigenschaften und Kombinationsmöglichkeiten
Wie reinsortiger Macabeo schmecken kann, haben wir eingangs beschrieben, gleichwohl sind wir noch nicht auf die vielen Variationsmöglichkeiten des Ausbaus eingegangen. Denn entscheidend ist beim Macabeo außerdem, dass seine blumigen Noten vor allem dann hervortreten, wenn die Beeren bei der Lese reifer sind. Bei früherer Lese sind die Weine in der Regel säurehaltiger, im Vergleich mit anderen Sorten aber meist dezent. Das macht die Sorte bei der Cava-Herstellung zusammen mit Parellada und Xarel·lo zu einem eher zurückhaltenden Verschnittpartner, was die aus Macabeo hergestellten Cavas natürlich trotzdem nicht weniger spritzig daherkomme lässt. Auch edelsüße Weine werden aus der Rebsorte hergestellt. In Frankreich ist sie des Öfteren in Cuvées mit Chardonnay oder Bourboulenc anzutreffen – beides etwas säurereichere Sorten.
Gut gekühlt können Macabeo Weine zu einem knackigen Salat, spanischen Tapas oder frisch gefangenen und zubereiteten Krustentieren und Meeresfrüchten genossen werden. Außerdem kommt helles Fleisch (z.B. Hähnchen, Pute oder Kalb) mit milder Würze in Frage. Sie werden die Weine in diesen Kombinationen lieben.
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