Chianti gehört unbestritten zu den repräsentativen italienischen Weinen. Das gleichnamige Anbaugebiet in der Toskana war aus deutscher Sicht über viele Jahre praktisch gleichbedeutend mit italienischem Rotwein. Früher war die Sorte oft schon auf den ersten Blick an den strohummantelten bauchigen Flaschen zu erkennen. Dieses Fiasco ist allerdings heute etwas aus der Mode geraten und die meisten Chiantis werden in gewöhnlichen Flaschen abgefüllt. Als Basis für Chianti dient die rote Sorte Sangiovese, die bei allen Weinen den größten Anteil stellt. Die verbleibenden Anteile entfallen auf einheimische Sorten wie Canaiolo und Colorino oder auf internationale Klassiker wie Cabernet Sauvignon und Merlot.

Das Weinbaugebiet Chianti

Chianti im Herzen der Weinregion Toskana gehört zu den traditionellen Anbaugebieten in Italien, die auf eine mehr als 2.000-jährige Geschichte zurückblicken. Der Name leitet sich vermutlich von einem etruskischen Familiennamen ab. 1932 wurde das Gebiet stark erweitert und gegliedert, sodass sich heute ein rechtvielfältiges Bild ergibt.

Der übergeordnete Name ist die Chianti DOGC. Sie enthält acht Unterzonen, aber auch Gebiete, die keiner dieser Unterzonen zugeordnet sind. Die Unterzonen sind auf dem Etikett ausgewiesen und lauten:

- Classico
- Colli Aretini
- Colli Fiorentini
- Colli Senesi
- Colline Pisane
- Montalbano
- Montespertoli
- Rùfina

Von diesen umfasst die Unterzone Chianti Classico das historische Chianti-Gebiet, während die Chianti DOGC mitsamt den anderen Unterzonen später hinzukam.
Die Vorschriften für den Anbau sind in der Chianti Classico DOGC besonders streng. So muss mehr Sangiovese im Wein enthalten sein als im übrigens Chianti-Gebiet.

Der Zusatz weißer Rebsorten ist grundsätzlich verboten und auch die Reifezeit unterliegt den strengsten Vorgaben. Um den Charakter unverfälscht zu erhalten, ist der Anbau von anderem Chianti DOGC in dieser Unterzone nicht mehr gestattet.

Wie schmeckt Chianti?

Chianti zeichnet sich durch seinen fruchtigen Grundcharakter aus, der von Johannisbeeren, Blaubeeren, Heidelbeeren und Brombeeren geprägt wird. Hinzu kommen mit steigender Qualität und zunehmendem Alter stärker wahrnehmbare Tannine und würzigere Anklänge an Leder, Teer und Nelken.

Wer diese kraftvolleren Varianten bevorzugt, trifft mit einem Chianti "Riserva", einem Chianti "Superiore" und bei noch höheren Ansprüchen mit einem Chianti Classico "Gran Selezione" eine ausgezeichnete Wahl.

Als Tafelweine passen die höchsten Qualitätsstufen "Riserva", "Superiore" und "Gran Selezione" wunderbar zu deftigen Schmorgerichten aus Rindfleisch und zu Wildgerichten. Jüngere Chiantis bieten sich zum Beispiel zu Pilzgerichten sowie als Begleiter von Pasta an.

Grundsätzlich anderen Charakters sind zwei süße Dessertweine, die ebenfalls "Chianti" als Namensbestandteil haben: Dies sind der Vin Santo del Chianti Classico DOC sowie der Vin Santo del Chianti DOC. Diese Weine eignen sich zu süßen Nachspeisen und ebenso zu Käse.



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