Die rote Rebsorte Dornfelder ist die erfolgreichste deutsche Neuzüchtung unter den Rotweinen. Sie entstand im Jahr 1955 als Kreuzung zwischen den Sorten Heroldrebe und Helfensteiner, beide selbst Neuzüchtungen der 20er beziehungsweise 30er Jahre. In wenigen Jahrzehnten ist es dem Dornfelder gelungen, fast alle roten Traditionssorten zu überflügeln.
Nur der altehrwürdige Pinot Noir oder Spätburgunder wird hierzulande noch häufiger angebaut. Der Erfolg ist erstaunlich. Schließlich wurde der Dornfelder primär als Farbgeber für die traditionell eher blassen deutschen Rotweine geschaffen.
Vielfältige Rotweine mit moderater Säure
Im Laufe der Zeit stellte sich dann aber heraus, dass Dornfelder mehr zu bieten hat als seine allerdings wunderschöne schwarzrote Farbe. Abhängig vom Ausbau liefert die Sorte sehr unterschiedliche hochwertige Weine. Ein Ausbau im Stahltank ergibt herrlich fruchtbetonte Rotweine mit Kirsch- und Brombeernoten. Bei der Reifung im Barrique entstehen würzige Erzeugnisse mit viel Struktur und hohem Gehalt an Tanninen. Sortenrein wird Dornfelder in der Regel als trockener oderhalbtrockener Wein genossen.
Der Säuregehalt ist grundsätzlich eher moderat, was Dornfelder auch für säureempfindliche Weintrinker gut geeignet macht. Ein kleiner Teil der jährlichen Ernte entfällt auf Sekt und Roséweine aus Dornfelder.
Als Tafelwein genossen, passen die würzigeren Varianten hervorragend zu Lamm- und Wildgerichten. Ein fruchtbetonter Dornfelder ergibt einen reizvollen Kontrast zu scharfen Speisen und harmoniert außerdem sehr gut mit einer gemischten Käseplatte.
Der Anbau von Dornfelder in Deutschland
Der Anbau von Dornfelder gilt als relativ unkompliziert. Eine lockere Traubenstruktur macht die Sorte weniger anfällig für Fäulniserscheinungen. Die Ansprüche an die Bodenqualität sind gering. Allerdings zeigt sich Dornfelder gegenüber Frost und Trockenheit recht empfindlich. Beim Ertrag erreicht der Dornfelder Spitzenwerte.
Winzer müssen regelmäßig Reben herausschneiden, damit sich die Kraft nicht auf zu viele Weinbeeren verteilt und dadurch den Charakter des Weins ausdünnt. Die Rebfläche in Deutschland liegt bei 7.581 Hektar.
Der Anbau von Dornfelder findet überwiegend in den beiden Weinbaugebieten Rheinhessen und Pfalz mit einer Rebfläche von jeweils mehr als 3.000 Hektar statt. Außerhalb Deutschlands spielt der Anbau von Dornfelder keine wichtige Rolle.
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