Für viele sind Schokolade und Wein verführerische Genüsse, deren Auswahl nicht selten wohlüberlegt sein sollte. Nicht nur die jeweilige für sich betrachtete Komplexität ist beeindruckend, sondern auch die Kombination beider kulinarischer Spezialitäten birgt Faszinierendes und Tückisches zugleich. Im Folgenden ist für uns entscheidend: Wann passt Schokolade zu Wein? Welche Kombinationen sind zu empfehlen? Warum ist eine Auseinandersetzung mit dieser genussvollen Fusion sinnvoll?

Eines bereits vorab: bei den beiden Genussmitteln sollte nicht nur an eine direkte Kombination in Desserts oder eine indirekte durch die Kombination eines Süßweins mit einem Schokoladendessert gedacht werden, denn dies allein wird ihnen nicht gerecht. Vielmehr sollten Sie sich darin ausprobieren, aufeinanderfolgend einen Schluck Wein und ein Stück Schokolade in den Mund zu nehmen und beides in ihrer teils unerschöpflichen Aromen-Vielfalt wirken zu lassen. Trauben und Tafeln haben das Potenzial, sich wunderbar zu ergänzen.

Die grundlegenden Faustregeln

- Farbe und Frucht: Wenn Sie dunkle Schokolade mit Wein kombinieren wollen, empfehlen wir ebenso einen dunklen Rotwein. Doch die Farbe der Schokolade bestimmt nicht zwangsweise die Farbe des Weines. Vielmehr ist die Kräftigkeit entscheidend. Bei fruchtiger Schokolade können Sie gerne zu einem fruchtigen Wein greifen. Hier lässt sich festhalten, dass Weißwein eher zu Frucht und Nuss passt.

- Süße und Säure: Schokolade sollte nicht süßer sein als Wein, denn ansonsten gehen die tollen Aromen der Trauben unter. Ansonsten sollten sie bei besonders süßer Schokolade eher zu restsüßen Weinen greifen, denn beim Thema Wein und Schokolade gilt grundsätzlich die Prämisse, dass sich Gleich und Gleich gern gesellen. Bezüglich der Säure müssen Sie vorsichtig sein, denn die Säurenoten der Schokolade dürfen z.T. nicht unterschätzt werden. Trinken Sie einen trockenen Wein, werden diese Noten zusätzlich verstärkt.

- Tannine: Sie können die angesprochene Säure, bzw. die bitteren Komponenten der Schokolade, zum Missfallen einiger Genussliebhaber intensivieren. Seien Sie also vorsichtig, wenn es um tanninreiche Weine geht und entscheiden Sie sich zunächst gerne eher für seichte Tannine mit angenehmem Säuregehalt. Vermeiden Sie also, dass Wein und Schokolade zu sehr in Konkurrenz treten.

- Tastings: Für diejenigen, die sich an mehreren, vielleicht sogar aufeinanderfolgenden Geschmackstest ausprobieren wollen, ist es wichtig, auf Qualität zu achten. Beides sind Naturprodukte, bei denen die Herkunft und Verarbeitung der Zutaten von zentraler Bedeutung ist. Wenn das gegeben ist, sollten sie mit dem Geruchstest beginnen und dann zunächst den Wein probieren. Anschließend die schmelzende Schokolade im Mund genießen. Wollen Sie unterschiedliche Pairings nacheinander ausprobieren, arbeiten Sie sich sowohl, was den Wein, als auch was die Schokolade betrifft, von hell zu dunkel.

Weiße Schokolade, Vollmilchschokolade, Kakaoreiche Erzeugnisse

Fruchtig-süße Weine empfehlen wir vor allem bei der cremigen Süße weißer Schokolade. Hier wären Riesling-Weine denkbar. Natürlich kann eine Empfehlung aber auch in Richtung Champagner gehen, der im Idealfall halbtrocken daherkommt. Schrecken Sie nicht zurück, derart zu kombinieren. Zwar gibt es den ein oder anderen, dem die Süße des Schaumweins zu Denken gibt, aber sie können davon ausgehen, dass sich die süßen Kombinationspartner gut ergänzen.

Geht es um die Frage, welcher Wein zu Milchschokolade passt, spielen der niedrige Kakaogehalt, der Schmelz sowie die häufig präsenten Karamellnoten eine wichtige Rolle. Hier könnte ein Chardonnay passen, der dem Schmelz der Milchschokolade zu besonderer Entfaltung verhilft. Auch ein kräftiger Rotwein kann gut harmonieren, wenn er durch Holzfassnoten und samtige Gerbstoffe eine gelungene Ergänzung liefern kann.

Reifere Gerbstoffe, die charakteristisch für im Holzfass ausgebaute Rotweine sind, passen eher zu Kakaoanteilen von über 70 Prozent. Zartbitter- und dunkle Schokolade begeistert viele aufgrund des intensiven, kräftigeren Kakaogeschmacks, dem man mit Weinaromen begegnen sollte, die durch längere Reifung entstehen. Fruchtaromen sind dann zurückgetreten und stattdessen können beispielsweise Röstaromen die Kakaonoten gewinnbringend ergänzen. Passende Weine könnten Bordeaux, Frühburgunder, Barolo, Tempranillo, Cabernet Sauvignon oder auch Portwein sein.

Schokolade mit Füllung oder Meersalz

Bei Schokoladen mit Füllung sollte man vorsichtig sein, weil sie einen ungewöhnlichen Einfluss auf den Geschmack des Weines haben könnten, aber trotzdem sollten sie sich tendenziell nie von Cremes oder Trüffeln abschrecken lassen. Dafür sind sie zu verlockend!

Wenn sie einen sommerlich-frischen Weißwein mit Schokolade kombinieren wollen, kann Schokolade mit Meersalz ein Geheimtipp sein. Dadurch schwächen Sie die Süße der Schokolade ab und können die fruchtigen Aromen besonders betonen. Um es konkret zu machen, können wir einen österreichischen Grünen Veltliner empfehlen.

Zum Abschluss drei zusätzliche Verkostungstipps

Zunächst ist abschließend anzumerken, dass die Schokolade Zimmertemperatur haben sollte, damit sich die Aromen besser entfalten können. Darüber hinaus ist es eigentlich bei Wein-Tastings so, dass verschiedene Speisen zu Weinen aufgetischt werden sollten; bei Wein und Schokolade verhält es sich eher andersherum – probieren Sie zu einer Schokolade unterschiedliche Weine. Und um mit einem letzten Tipp diese kurze Einführung in die Genusswelt dieser kulinarischen Spezialitäten abzuschließen, empfehlen wir, die Schokolade nicht zu kauen, sondern auf der Zunge schmelzen zu lassen, denn nur so können die Aromen beider Köstlichkeiten optimal aufeinandertreffen. Wir freuen uns, wenn sie unsere Tipps und vor allem einige unserer süßen Delikatessen aus dem ebrosia-Shop ausprobieren!