Die Insel, die zu Frankreich gehört, ist nur 180 km lang und 80 km breit. Trotzdem trifft man hier auf eine Rebfläche von 11.000 Hektar. Seit den 1970er Jahren wurde der Weinbau stetig modernisiert und heute dürfen die besten korsischen Weine das französische AOC-Siegel tragen. Ist das der Fall, zeichnet es sie als absolute Spitzenweine aus. Knapp ein Sechstel der Gesamtrebfläche stellt A.O.C.-Weine her. Doch das war nicht immer so.

Die korsische Geschichte

Es wird vermutet, dass schon lange vor Christi Geburt von den Phöniziern auf Korsika Weinbau betrieben wurde. Mitte des 20. Jahrhunderts zogen dann viele Marokkaner auf die Insel und brachten eigene Rebsorten mit. Während der Produktionshochphasen betrug die Rebfläche damals insgesamt 32.000 Hektar. Die korsischen Produzenten konnten bis zu 2,2 Millionen Hektoliter Wein pro Jahr liefern, was bei einer solch kleinen Insel selbstverständlich negative Aspekte mit sich brachte. Mit der Menge an produziertem Wein sank die Qualität und erst durch eine Neuordnung der EU und eine Gegenbewegung einiger Winzer in den 80er Jahren konnte der Weinbau reorganisiert werden.

Die Anbaubedingungen

Heute kann der korsische Weinbau unter anderem durch moderne Gärverfahren zunehmend an Bedeutung gewinnen. Und das, obwohl der Weinanbau im französischen Süden quantitativ zurückgeht. Ausschlaggebend für Korsika ist hier ein warmes, trockenes und dennoch vom Meer geprägtes Klima. Das sorgt dafür, dass die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht relativ gering sind und im Sommer angenehme Temperaturen zwischen 25 bis 30 Grad herrschen. Hinzu kommt, dass die Insel einen Durchschnittssonnenschein von rund 2800 Stunden pro Jahr hat. Die Winter sind kurz und mild und Frost ist sehr selten.
Darüber hinaus kann Korsika durch eine große Vielfalt an Böden mit alluvialen Sedimenten im Zentrum, Kalksteinfelsen im Norden und Süden sowie Schiefer im Osten und granitartigen Böden im Westen überzeugen.

Typisch korsische Rebsorten und Weine

Angebaut werden äußerst unterschiedliche Rebsorten und die Produktion wir zu fast 70 % von Genossenschaften bestimmt. Eine der außergewöhnlichsten und gleichzeitig bedeutendsten einheimischen Sorten ist der Nielluccio. Durch die Nähe zu Italien stehen die angebauten Rebsorten allgemein unter italienischem Einfluss. So auch Nielluccio, eine Rotweinsorte, deren Ursprung in Italien vermutet wird. Angebaut wird ebenso der Vermentino, auch aus Italien – eine weiße Rebensorte, die sich durch wunderbare Frische kennzeichnet.
Des Weiteren sind internationale Sorten (z.B. Pinot Noir) im Kommen. Fast ein Drittel der Gesamtproduktion ist Rosé-Wein, 10 % Weißwein und der Rest Rotwein.