Am südlichsten Zipfel der italienischen Apenninen-Halbinsel gelegen, an der sogenannten Stiefelspitze, blickt Kalabrien auf eine der ältesten Weinbautraditionen des Landes zurück. Anfang des 20. Jahrhunderts noch für seinen Wein berühmt, erlebte das Gebiet im armen Süden Italiens einen qualitativen Niedergang. Allerdings erzeugen kalabrische Winzer seit einigen Jahren wieder hervorragende Weine.

Dabei liegt im Südosten das wohl bekannteste Weinanbaugebiet Kalabriens, die DOC Cirò, dessen Weine prinzipiell wunderbare Speisenbegleiter sind. Dafür wurden sie auch schon immer hergestellt.
Schon 1000 v.Chr. ließen griechische Siedler in Kalabrien und im benachbarten Kampanien Kolonien entstehen. Damals führten sie einige ihrer eigenen Rebsorten ein, darunter auch den Vorfahren der roten Gaglioppo, für die Kalabrien heute bekannt ist.

Die kalabrischen Weinbauzentren

Eigentlich sind der Anbau von Zitrusfrüchten, Oliven und verschiedenen Gemüsesorten wichtigere Säulen der kalabrischen Wirtschaft als der Weinbau. Dies spiegelt sich auch darin wider, dass nur ca. ein Drittel der Gesamtrebfläche von ungefähr 35.000 Hektar tatsächlich genutzt wird. Die Qualitätszentren sind dabei dem Norden, also der Küste des Tyrrhenischen Meeres, und dem Süden, der Küste des Ionischen Meeres, zuzuordnen.
Hier profitiert der Weinbau von mediterranem Klima, das von trockenen, heißen Sommern geprägt ist. In Küstennähe können Extremwerte erreicht werden. Im Landesinneren, in den Tälern der Gebirgszüge, herrschen milde Winter. Der Wein wird also vor allem in den hügeligen Landschaften und in den trockenen Ebenen angebaut. Die dabei vorherrschende klimatische Vielfalt kommt besonders durch die Übergänge von den Küsten hin zu den Bergen zum Ausdruck. Sie sind zum Teil sehr abrupt. In geologischer Hinsicht trifft man dabei auf lockere Misch- sowie Lehm- und Kalksteinböden, die eher leicht und nährstoffarm sind. Durch den zweiseitigen Einfluss der Meere hat es die Winzer jedoch mit stetigen Winden zu tun, durch die es kaum zu Temperaturschwankungen kommt und die in Kombination mit der erwähnten Hitze Weine erstklassiger Qualität entstehen lassen können.

Bekannt für den Cirò

Wegen des heißen Klimas ist Kalabrien auf jeden Fall ein Rotweingebiet. Sie werden zu rund 90 Prozent produziert. Ungefähr ein Viertel der Rebflächen ist dabei der roten Rebsorte Gaglioppo zuzuschreiben, die die wichtigste Rebsorte darstellt. Sie entfaltet beispielsweise beim Librandi Duca San Felice begleitet von Lakritz- und Tabaknoten ihr volles Aroma. Ebenso ist natürlich der rote Cirò zu nennen. Ein sehr alkoholhaltiger Wein, der aus Gaglioppo mit maximal 5% Zusatz von weißem Trebbiano oder Greco hergestellt wird. Typisch für ihn ist außerdem ein kräftiger Körper, ein hoher Gehalt an Tanninen und ein fruchtiges Aroma. Er soll der Nachfolger des berühmten Cremissa sein - einer der ältesten Weine der Welt. Weitere rote Rebsorten sind u.a. Greco Nero und Montepulciano.
Als leichten Begleiter zu Antipasti oder Fisch wird jeder Kalabrese wiederum einen Weißwein wie den Cirò Bianco empfehlen. Dieser wird aus Greco erzeugt und dabei ist maximal ein Zusatz von 10% Trebbiano erlaubt.
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