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Artgerechte Lagerung

Die passende Lagerung gehört zu den entscheidenden Faktoren für die Lebenserwartung eines Weins. Soll ein Wein bald ausgeschenkt werden, kann er ruhig für ein paar Wochen oder Monaten in der Wohnung stehen oder liegen, vorausgesetzt, dort treten keine großen Temperaturschwankungen auf. Wer allerdings einen Wein aufbewahren will, der erst in etwas fernerer Zukunft zur vollen Genussreife erblüht, sollte ihm die bestmögliche Umgebung dafür bieten. Dabei kommt es insbesondere auf die Temperatur- und Lichtverhältnisse sowie auf die Luftfeuchtigkeit an.

Welche Temperatur bekommt dem Wein am besten?

Wer das Glück hat, einen komplett unter Erde liegenden Altbaukeller zu haben, darf im Regelfall einen idealen Wein-Lagerraum sein Eigen nennen. Solche Keller sind fast immer dunkel, mehr oder weniger feucht und kühl. Als ideale Temperatur für langfristige Lagerung gelten 12 bis 13 Grad Celsius, die meisten Weine nehmen allerdings eine Basistemperatur zwischen 7 und 18 Grad wohlwollend hin. Was sie jedoch gar nicht mögen, sind größere Temperaturschwankungen. Auf keinen Fall sollte das Thermometer auf über 21 Grad klettern, das beschleunigt nämlich den Reifungsprozess. Apropos optimale Reifezeit: Nicht wenige Weinexperten empfehlen, von lagerfähigen Weinen mehrere Flaschen zu kaufen und alle sechs Monate eine davon zu öffnen, um den optimalen Trinkzeitpunkt nicht zu verpassen.

Luftfeuchtigkeit und nähere Umgebung

Die ideale Luftfeuchtigkeit für Weinlagerung liegt zwischen 50 und 80 Prozent. Ist es feuchter, bildet sich schnell Schimmel an den Korken, außerdem können die Etiketten bröckeln und/oder unleserlich werden. Bei zu hoher Feuchtigkeit in der Luft hilft ein Luftentfeuchter; gegen zu trockene Umgebung leistet ein Bottich voll Wasser gute Dienste. Weine (insbesondere solche mit Naturkorken), die eine Weile reifen sollen, mögen keine trockenen Wohnungen oder Keller mit Betonböden und Heizungsrohren. "Knochentrockene" Kellerräume - nicht selten der Stolz des Hausbesitzers - lassen den Korken ausdörren, im schlimmsten Fall Luft eindringen und den Wein bis zur Unappetitlichkeit oxidieren. Bis zu einem gewissen Grad sorgt liegende Lagerung für genügend Feuchtigkeit. Auch dann allerdings können Säcke voller Zwiebeln, Waschpulver mit blütenreinem Frischeduft oder andere stark riechende Elemente in der Nachbarschaft die empfindsame Aromenvielfalt eines Weins auf unerwünschte Weise anreichern.

Ein Wort zu den optimalen Lichtverhältnissen

Dass Wein auf Licht reagiert, gehört seit Jahrhunderten zum Grundwissen von Kellermeistern und anderen Weinexperten. Die hohe UV-Strahlung von Tageslicht kann den Reifungsprozess beschleunigen was bei frischen oder spritzigen, jung zu genießenden Weißweinen nichts ausmacht, da sie ohnehin nicht lange im Regal bleiben. Anders bei Weinen mit etwas höherer Lebenserwartung, die genau aus diesem Grund in Flaschen aus farbigem Glas abgefüllt werden. Auch Wein in dunklen Flaschen sollten Sie nicht über längere Zeit direkter Sonneneinstrahlung aussetzen. Nicht zu helles Kunstlicht allerdings schadet ihm nicht. Schauen Sie ruhig täglich nach, ob in ihrem Weinkeller alles seine Ordnung hat!