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Wein ist Genuss. Viele Menschen verbinden mit ihm ein Gefühl der Entschleunigung des Alltags. Es macht Spaß, einen Wein auszuwählen und seine geschmacklichen Facetten zu erforschen. In mehreren Beiträgen werden Sie zum Weinkenner und erfahren mehr zu den Eigenschaften der verschiedenen Korkenarten, wie Sie Wein dekantieren und mit welchen Gläsern Sie wie verkosten und genießen können.

Doch der Reihe nach, denn nicht jeder Wein wird sofort getrunken. Es ist sogar bei vielen Tropfen ratsam, ihnen noch eine weitere Reifezeit in der Flasche zu geben. Wie lagern Sie diese Weine am besten, damit die Qualität erhalten bleibt?

Traditionelle und moderne Lagerungsformen

Heutzutage wird Wein in Glasflaschen gelagert. Früher wurde er hingegen in Schläuchen aus Tierhaut oder in Bottichen aufbewahrt. Dank der Einführung der verschließbaren Glasflasche im 17. Jahrhundert entstand jedoch die Möglichkeit, Wein hygienisch, geschmacksneutral und sehr langlebig haltbar zu machen. Inzwischen gibt es zur Glasflasche wieder alternative Lagerungsformen, wobei die Bag-in-Box (ein Beutel aus Polyethylen mit einem Karton als Umverpackung) und Getränkekartons sicher die bekanntesten sind. Die Weinflasche hat jedoch einen besonderen Charme und Genusskultur, weshalb wir ihr unsere ganze Hingabe widmen.

So lagert Wein am besten

Der seit mehreren hundert Jahren existierende Korken ermöglicht eine Lagerung des Weins unter Luftverschluss, dadurch ist er vor schneller Ungenießbarkeit geschützt. Allein ein Korken auf der Flasche reicht jedoch nicht, um alles für die beste Lagerung des Weins getan zu haben, denn ein Korken kann austrocknen und sich zusammenziehen. In der Folge kann Luft eindringen (wobei ein Naturkorken an sich nie 100 % luftdicht ist) und Wein aus der Flasche austreten, wenn dieser liegend gelagert wird. Es hat jedoch durchaus seinen Sinn, die Flaschen liegend aufzubewahren: Der Korken trocknet durch den direkten Kontakt mit dem Wein nicht aus und verzieht sich auch nicht.

Mit Verschlüssen aus anderem Material als Naturkork haben Sie mehr Freiheiten bei der Lagerung. Kunststoff- und Glaskorken, Schraubverschlüsse oder gar Kronkorken können nicht austrocknen. Entsprechende Weinflaschen können daher bedenkenlos stehend oder liegend gelagert werden. Umfasst Ihre Weinsammlung eine Mischung aller genannten Verschlussarten, können Sie daher für ein einheitliches Bild alle Flaschen legen oder zumindest bei den Naturkorkflaschen darauf achten.

Auch die Umgebungstemperatur spielt eine wichtige Rolle. Wie viele andere Materialien zieht sich Kork zusammen oder dehnt sich je nach Temperatur aus – ob es sich um Natur- oder Kunststoffkorken handelt, spielt hierbei keine wesentliche Rolle. Eine zu hohe Temperatur kann bei Weinen zu einer ungewünschten Nachgärung führen, was wiederum den Korken aufgrund des höheren Drucks aus der Flasche herausdrückt. Grundsätzlich sollte die Umgebungstemperatur im Bereich von 5 bis 20 °C liegen und keine großen Sprünge machen. Eine Lagerung um die 10 °C ist für den Wein auf Dauer ideal.

Achten Sie ebenfalls darauf, dass der Wein nicht starken Gerüchen ausgesetzt ist. So empfiehlt sich beispielsweise nicht die permanente Aufbewahrung in der Gewürzkammer, da die Gerüche bis zum Wein vordringen und diesen beeinträchtigen könnten.

Licht aus

Lichteinfall schadet dem Wein ebenfalls auf Dauer, daher sollte er dunkel gelagert werden. Das Licht kann Einfluss auf die Inhaltsstoffe des Weins und damit auf die Aromen nehmen. In Verbindung mit der Lagerung bei konstanten Temperaturen ist ein Keller hier die erste Wahl. Schon seit Jahrhunderten sind Keller die bevorzugten Lagerräume für Weinflaschen, wenn diese über die gewünschten Eigenschaften verfügen. Hat der Keller zwar eine gute Temperatur aber auch einen höheren Lichteinfall, empfiehlt sich die Aufbewahrung in Kisten oder Kartons bzw. in einer anderen verdunkelten Form.

Möchten Sie Ihre liebsten Weine also länger aufbewahren, sollten Sie diese aus der Glasvitrine im Wohnzimmer nehmen und in den kühlen, dunklen Keller stellen. Ist kein geeigneter Keller vorhanden, kann das Schlafzimmer als Lagerort genutzt werden. Im Vergleich zu allen Wohnräumen ist dieses meist dunkel, geruchsneutral und kühl.