Wunderschön gelegen, an der Küste zum Tyrrhenischen Meer, befindet sich das Traditionsweingut Cantina Grasso. In der fünften Generation, bereits seit Ende des 18. Jahrhunderts, ist das Weingut in den Händen der Familie Grasso. Erst vor Kurzem hat sich das Familienweingut mit dem neuen Weingut Feudo Solarìa verschmolzen, um die Nachfrage des internationalen Marktes noch besser bedienen zu können. Der melodische Name leitet sich von einem historischen Gebiet zwischen den antiken Städten Milazzo und Tindari ab.

Bis heute ist er der Kellermeister der Feudo Solarìa - Cantine Grasso. Seine beiden Söhne Tullio und Carmelo sind gemäß der Familiengeschichte bereits mit in das Weingut integriert und haben unterschiedliche Rollen im Weingeschäft des Unternehmens eingenommen. Gemeinsam stellen sie hervorragende Weine her, wie auch die über 120 Auszeichnungen, welche das Weingut in seiner langen Geschichte erringen konnte, zeigen. Unsere Fragen, die wir den kreativen Italienern für Sie, die Leser*innen unseres Blogs, gestellt haben, hat Carmelo Grasso beantwortet. Viel Spaß beim Lesen!

1) Welche Rebsorten bauen Sie am häufigsten an, und für welche Spezialitäten sind Sie bekannt?

Wir sind auf autochthone Sorten fokussiert. Unsere am häufigsten angebaute ist Nero d'Avola und unsere Spezialitäten unter den Erzeugnissen sind die DOP Mamertino-Weine.

2) Wie viele verschiedene Weine produzieren Sie jedes Jahr und wie viele Abfüllungen machen Sie?

Wir produzieren ca. 20 verschiedene Weine für eine Gesamtmenge von ca. 150.000 Flaschen.

3) Wie lange ist Ihr Weingut schon im Weingeschäft?

Unser Weingut ist ein Familienbetrieb, der 1887 gegründet wurde und heute von der 4. und 5. Generation gemeinsam geführt wird.

4) Was macht Ihre Weine so besonders? Gibt es etwas, das niemand über Ihr Weingut weiß?

Die Aufmerksamkeit für Qualität. Wir haben eine lokale rote Rebsorte namens Nocera gerettet, die in den frühen 2000er Jahren im Verschwinden begriffen war. Wir haben die DOP Mamertino im Jahr 2004 real gemacht. Seit den 80er Jahren produzieren wir Mamertino-Weine, die als Sicilia-Appellation gekennzeichnet sind. Im Jahr 2004, nach einer langen Zeit des Studiums und des Sammelns von historischen Beweisen, die die Produktion von Mamertino-Weinen seit der Römerzeit belegen, haben wir die Geburt der DOP Mamertino-Appellation erreicht.

5) Welche Trends in der Weinwelt gefallen Ihnen und welche Trends gefallen Ihnen weniger?

Mir gefällt die zunehmende Aufmerksamkeit für nachhaltigen Weinanbau und nachhaltige Prozesse bei der Weinherstellung. Nicht so gut gefällt mir die jüngste Diskussion in der Europäischen Union über die Möglichkeit, leichtere Weine unter Zugabe von Wasser herzustellen.

6) Was finden Sie am attraktivsten am Prozess der Weinherstellung?

Es gibt einen berühmten Satz, der besagt, dass ein Winzer etwa 5.000 Entscheidungen treffen muss, um einen Wein zu machen. Die romantischste Seite ist allerdings der Weinberg und die Sorgfalt, die wir in den Traubenanbau stecken.

7) Wie sieht ein typischer Arbeitstag in Ihrem Weinberg aus?

Das hängt von der Jahreszeit ab, der Weinberg ist sehr arbeitsintensiv und jede Periode hat einen anderen Arbeitsablauf.

8) Welche Speisen passen am besten zu Ihren Weinen?

Es gibt zwei verschiedene Arten der Paarung, kongruente Paarungen vs. kontrastierende Paarungen. Der Erfolg der beiden ist sehr subjektiv, daher empfehlen wir, immer wieder neue Erfahrungen zu machen.

9) Was ist Ihre Philosophie als Winzer?

Die Tradition zu respektieren, ohne die modernen Technologien zu ignorieren und sie zu nutzen, um die bestmöglichen Weine zu machen.

10) Zum Schluss noch ein Blick in die Zukunft: Was können wir von Ihnen erwarten?

Heute ist nur ein Teil unserer Produktion bio-zertifiziert und wir denken, dass dieser Trend in Zukunft zunehmen wird. Wir möchten unsere kleine Appellation DOP Mamertino auch im Ausland bekannt und geschätzt machen.

Grazie, Carmelo Grasso!