Nachdem wir uns in einem der vorangegangenen Beiträge in dieser Rubrik bereits mit möglichen Rezepten für einen gelungenen Abschluss Ihres Weihnachtsessens beschäftigt haben, möchten wir Ihnen in diesem Artikel drei deftige Rezepte mit Wein für mögliche Hauptgänge während der Weihnachtsfeiertage vorstellen. Dabei handelt es sich nicht um Klassiker wie Ente, Gans oder Karpfen, sondern wir nehmen Sie mit nach Frankreich, Spanien und Ungarn, um Ihnen ganz spezielle Tipps und Anregungen für eine der bedeutendsten Genusszeiten des Jahres mitzugeben. Und natürlich ganz wichtig: Wir geben die passende Weinbegleitung mit an die Hand.

Lammkoteletts in Weißwein gebraten - Dazu einen roten Rioja

Rioja ist ein Weinbaugebiet im Norden Spaniens und zählt zu den bedeutendsten in Europa. Klassische Riojas sind entweder reinsortige Tempranillo-Weine oder ein Verschnitt aus 85% Tempranillo und 15% Garnacha. Damit dominiert der charakteristische Tempranillo-Geschmack - trocken, von dunkelroter Farbe und leicht trinkbar – passt hervorragend zu Lamm. Tempranillo ist die hervorstechende rote Rebsorte in Spanien. Der Name leitet sich vom spanischen temprano (früh) ab, tempranillo heißt also „kleine Frühe“, da die Beeren kleiner sind und früher reif werden als Garnacha-Trauben. Der Ursprung der Rebe ist nicht genau geklärt, man vermutet aber, dass der Tempranillo vom Spätburgunder abstammt. So viel zu unserer Weinempfehlung - kommen wir zum Rezept:

Zutaten:

- 4 Knoblauchzehen
- 2 EL Öl
- 1 kg Lammkoteletts am Stück
- Salz und Pfeffer
- 300 ml trockener spanischer Weißwein
- 200 ml Fleischbrühe
- 1 Zwiebel mit 1 Lorbeerblatt und 1 Nelke gespickt
- 1 kleiner Zweig Thymian
- 500 g Kartoffeln

Zubereitung:

1. Die Knoblauchzehen schälen und ins Öl pressen. Den Lammbaten mit diesem Knoblauchöl einpinseln, mit Salz und Pfeffer bestreuen und im Bräter kurz anbraten.
2. Den Weißwein und die Fleischbrühe, die gespickte Zwiebel und den Thymian dazugeben und das Ganze im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad etwa 15 Minuten braten.
3. Die geschälten und in Scheiben geschnittenen Kartoffeln beigeben und nochmals 30 Minuten weiterschmoren lassen. Zwischendurch immer wieder mit der Bratflüssigkeit begießen.
4. Den Lammbraten in die einzelnen Koteletts zerteilen. Die Bratensauce eventuell etwas reduzieren und nötigenfalls nachwürzen.
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Weißwein-Huhn mit Estragon – Dazu einen roten Malbec

Wir begeben uns mit unserer zweiten Empfehlung nach Frankreich, denn hier wartet nicht nur ein verführerisches Rezept auf uns, sondern auch ein Malbec - ein enorm druckvoller, charismatischer Wein, der dem Genießer auch nach Weihnachten in tiefer Erinnerung bleibt! Malbec ist eine alte französische Rotweinsorte. Sie stammt vermutlich aus dem nördlichen Burgund und wurde unter dem traditionellen Namen Côt in vielen Teilen Frankreichs angebaut. Die Sorte ist von einer intensiven schwarzlila Färbung und zeichnet sich durch robuste Tannine und einen fruchtigen und würzigen Charakter aus. Der Wein ist hervorragend lagerfähig. Er gewinnt mit zunehmendem Alter an geschmacklicher Intensität und bildet ein prachtvolles Bouquet aus. Und unser nachfolgendes Rezept begleitet dieser Wein hervorragend:

Zutaten:

- 1 großes Hähnchen
- Salz und Pfeffer
- 2 Knoblauchzehen
- 4 EL Olivenöl
- 2 Tomaten
- 2 EL frischen oder 2 TL getrockneten Estragon
- ¼ l Weißwein
- 100 g saure Sahne
- 1 TL Pernod (Anisée aus Frankreich)
- Optimal zur Zubereitung ist ein Tontopf

Zubereitung:

1. Das Huhn vierteln und alle Teile mit Salz und Pfeffer einreiben. Den Knoblauch pressen und das Öl damit würzen. Das Fleisch einpinseln.
2. Die Tomaten enthäuten, vierteln und in den gewässerten Tontopf legen. Darauf die Hühnerteile positionieren.
3. Mit Estragon bestreuen und Weißwein aufgießen. Anschließend den Topf schließen und bei 180 Grad (Umluft) oder 220 Grad (O-U) in den Ofen schieben.
4. Nach 40 Minuten das Fleisch mit etwas Bratenfond beschöpfen, nach Geschmack etwas erwärmten Wein hinzugeben. Zuletzt die saure Sahne einrühren und die Sauce mit Salz, Pfeffer und Pernod würzen.
In Frankreich wird dazu (neben dem von uns empfohlenen Malbec) Kartoffelgratin oder Weißbrot serviert. Purer Genuss!
Ein Braten steht neben Tellern, Gläsern und Besteck auf einem Tisch
Tomaten und Chilischoten

Ungarischer „Gulasch“ vegetarischer Art – Dazu einen Primitivo

Abschließen wollen wir diesen Artikel mit einem Rezept, bei dem auch Vegetarier auf den Geschmack kommen. Und Skeptiker vegetarischer Gerichte könnten durch die verführerische Würze dieses Rezepts überzeugt werden. Denn die ungarische Spezialität, die erstmals 1840 auch in deutschen Kochbüchern auftaucht, überzeugt hier auch in der fleischlosen Variante durch Zwiebeln, Rotwein und scharfes Paprikapulver. Als Begleitung eignen sich dann wohl kaum ein anderer Wein besser als ein Primitivo aus Italien. Mit seiner tief dunkelroten Farbe mit purpurnen Reflexen verwöhnt dieser Wein mit intensiven und reifen Aromen von roten Früchten mit würzigen Anklängen von Zimt und Nelken die Nase. Am Gaumen gesellt sich ein samtig milder Körper mit einem kraftvollen Geschmack von dunklen Walderdbeeren und Kirschen hinzu. Zarte und ausgewogene Tannine hinterlassen einen langanhaltenden fruchtbetonten Nachklang von feiner Würze.

Zutaten:

- 400 g Zwiebeln
- 800 g rote und gelbe Paprika
- 4 EL Rapsöl
- 1 EL edelsüßes und 1-2 TL rosenscharfes Paprikapulver
- ½ TL Fenchelsaat
- 1 Lorbeerblatt
- 1 TL Kümmelsaat
- 1 EL Zucker
- 1 EL Tomatenmark
- 150 ml Rotwein
- 600 ml Gemüsebrühe
- 1 Dose stückiges Tomatenragout
- 4 Zweige oder 1 TL getrockneten Majoran
- Abgeriebene Schale einer halben Zitrone
- 1 Knoblauchzehe
- 20 g Butter
- Salz und Pfeffer

- 800 g Kartoffeln oder Klöße

- 100 g saure Sahne
- 200 g Ziegenfrischkäse
- 1 Bund Petersilie

Zubereitung:

1. Zwiebeln und Paprika mundgerecht würfeln. Öl in einem Bräter erhitzen und das Gemüse darin bei mittlerer Hitze 10 Minuten braten. Paprikapulver, Fenchelsaat, Lorbeer, Kümmel und Zucker zugeben. Tomatenmark unterrühren und 2 Minuten schmoren.
2. Mit Rotwein ablöschen und 1 Minute offen kochen. Mit Brühe und Tomatenragout auffüllen und bei mittlerer Hitze offen 25 Minuten schmoren.
3. Majoran mit frisch geriebener Zitronenschale, durchgepresstem Knoblauch und Butter unter das „Gulasch“ rühren. Einmal aufkochen, mit Salz und Pfeffer würzen.
4. Kartoffeln schälen und in Salzwasser bissfest kochen. Alternativ die Klöße zubereiten.
5. Saure Sahne mit Ziegenfrischkäse glattrühren. Kartoffeln abgießen. Petersilie fein hacken und mit den Kartoffeln mischen. „Gulasch“ mit Frischkäse-Sahne und Petersilienkartoffeln servieren, eventuell noch mit weiterer grob gehackter Petersilie bestreuen.

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