Mallorca ist die größte Insel der Balearen, die im westlichen Mittelmeer liegen. Gemeinsam mit Ibiza, Formentera und weiteren kleinen Inseln bildet Mallorca eine der 17 autonomen Gemeinschaften innerhalb Spaniens. Dabei trennen lediglich 170 km die Insel von der spanischen Metropole Barcelona auf dem Festland. Zwar ist Mallorca den meisten vor allem als Urlaubs-Touristen-Insel bekannt, die durch ihre Sonnenstrände an der Küste und kurvige, von alten Trockenmauern gesäumten Straßen mit weitem Ausblick über Mandelbäume und Schafsherden im Hinterland jährlich etliche deutsche Besucher anlockt.

Doch speziell auf den dortigen Weinbau bezogen, hat Mallorca noch einiges mehr zu bieten. Dabei kann die Insel in drei Gebiete - Binissalem, Pla i Llevant und Serra de Tramuntana - untergliederten werden, in denen auf einer Gesamtrebfläche von 2.300 Hektar jedes Jahr eine Weinproduktion von rund 45.000 Hektolitern erreicht wird. Wichtig ist dabei, dass die heutige Qualität der Weine großteilig Vorrang vor deren Quantität hat, was keineswegs immer so war.

Der mallorquinische Wandel

Vormals berühmt für alkoholreiche Süßweine aus der Rebsorte Malvasia (ehemals Export von bis zu 500.000 Hektolitern), wurde mit der Reblaus-Katastrophe die Süßwein-Produktion um 1900 eingestellt. Es folgten lange Jahre der Billigwein-Produktion für den immer größer werdenden Andrang an Touristen, ehe sich in den 1980er Jahren eine Hand voll Winzer zum qualitativen Weinbau besann. Die Mühen wurden belohnt und das internationale Interesse an mallorquinischen Weinen nahm stark zu.
Im Jahre 1991 wurde dann dem Gebiet Binissalem der erste D.O.-Status der Insel verliehen, im Jahr 1999 folgte Pla i Llevant. Insgesamt kann man im Anschluss daran von einer starken Erhöhung der Nachfrage der heute zahlreichen Weine hoher Qualität sprechen, die auf ungefähr 50 Weingütern produziert werden.

Die Verbindung der hervorragenden Bedingungen

Geprägt werden die Weine von trockenen, kalkreichen Böden und das milde Mittelmeerklima mit seinen mediterranen Weinflüssen begünstigt das Wachstum der mallorquinischen Rebstöcke. Die Gebirgskette Serra de Tramuntana schützt das Weingebiet vor kalten Nordwinden und die Winter sind nicht allzu kalt, die Sommer trocken und kurz. Weiterhin wird das optimale Mikroklima von ausreichend Niederschlag und viel Sonne geprägt.
Dies legt den Anbau von Rotweinsorten nahe. Sie machen 90 Prozent des Weinanbaus aus und kennzeichnen sich durch eine dunkelrote Farbe sowie kräftige Aromen. Während in der D.O. Binissalem die rote Manto Negro die Hauptrebsorte darstellt, aus der die dort hergestellten Weine mindestens zur Hälfte bestehen müssen, werden an der Ostküste im mediterraneren Pla i Llevant Weißweine und Rotweine gekeltert. Dabei wird auf traditionelle spanische Rebsorten wie Moll, Fogoneu, Callet und Manto Negro zurückgegriffen. Die zweithäufigste rote Rebsorte ist Cabernet Sauvignon.
Auch außerhalb dieser D.O.-Bereiche wird auf Mallorca Wein hergestellt, oft von jungen, experimentierfreudigen Winzern, der dann unter den Namen ,,Mallorca Vino de la Tierra’’ oder ,,Illes Balears Vino de la Tierra’’ vermarktet wird.