Die Südoststeiermark wird auch als Vulkanland bezeichnet und verdankt ihren Namen dem Anteil an Basaltgestein, das durch Lava zustande gekommen ist. Zuletzt vor 2 Millionen Jahren sollen hier Vulkane ausgebrochen sein. Dagegen wirkt die Zeitspanne vom ersten Leben in dieser Region bis ins Heute lächerlich - die ältesten archäologische Funde sind ungefähr fünfeinhalb Jahrtausende alt.

Berühmtheit erlangte die Steiermark wegen der Schönheit der dortigen Hügellandschaft, die allerdings gleichzeitig für einige Winzer ordentlich Arbeit bedeutet. Denn weite Teile der steilen Rebflächen sind mehr als 26% geneigt, was zur Folge hat, dass mancherorts sogar ein Seilzug zum Einsatz kommt. Weinbaulich existieren, neben dem DAC-Gebiet Vulkanland, die Südsteiermark DAC und die Weststeiermark DAC. Insgesamt umfasst das Weinbaugebiet rund 4.600 Hektar Rebfläche und gehört damit zu den kleineren des Landes. Der Weinbau konzentriert sich weitgehend auf den Süden der Steiermark und macht nur 8,8% der Landwirtschaftsflächen aus. Dabei wird produktionstechnisch zwischen Gebiets-, Orts- und Riedenwein unterschieden.

Die außergewöhnliche Vielfalt von Klima und Böden

Diese Weine wachsen in einer Region, die geographisch auf der Südseite der Alpen liegt. Demzufolge profitieren die Reben im Hochsommer und Frühherbst von viel Sonne. Bezüglich anderer Faktoren wie Temperaturen und Niederschlag ist das Gebiet schwierig einzuordnen. Von trocknem pannonischem bis hin zu feuchterem durch das Mittelmeer beeinflusstem Klima herrscht hier eine große Vielfalt, die gleichzeitig auch die hiesigen Böden mit sich bringen.
Schiefer, Sand, Kalk und vulkanische Böden sind in der Steiermark vorzufinden. Letztere, also die vulkanischen Basalte, Schlacken und Tuffe stellen dabei eine Besonderheit dar, denn sie sind lediglich bei drei Prozent der steirischen Weingärten im Südosten anzutreffen. So können im Allgemeinen entweder klassisch steirische Weine mit leichtem, frisch-fruchtigem oder Weine mit kräftigem, körperreichem Charakter entstehen.

Weißweinland und Heimat des Schilcher Rosé

Einer der ausgeprägtesten Terroireweine ist ein köstlich-würziger Rosé, welcher überall als „Schilcher“ bekannt ist. Er ist ein säurebetonter Wein aus der Blauen Wildbacher-Traube. Diese ist den Rotweinsorten zuzuordnen und wird als uralter Verwandter des Blaufränkischen nur hier angebaut. Die traditionelle Rebsortenvielfalt der Steiermark soll prinzipiell erhalten bleiben.
Die aromatischen Rebsorten Sauvignon Blanc (Leitsorte des Südsteiermark DAC) und Muskateller (in Eichberg, Leutschach, Gamlitz), sowie herausragende Traminer (z.B. Klöcher Traminer) genießen darüber hinaus weltweite Anerkennung. Neben den bisher genannten Rebsorten ist die Leitrebsorte der Steiermark der Welschriesling. Die Rebsorten aus der Burgunderfamilie, wie Weißburgunder, Grauburgunder und Chardonnay stehen ebenso für Klasse und Weißweinqualität der Steiermark.