Dieses italienische Weinbaugebiet südlich von Emilia-Romagna beeindruckt durch eine hügelige Landschaft, die an den Norden von Abruzzen angrenzt. Marken gehört zum Apenninen-Massiv und erstreckt sich rund um die Stadt Ancona. Insgesamt kommen viele kulturelle wie auch kulinarische Schätze aus dieser Region. Da wären die uralten Kirchen und Fresken der Provinzhauptstadt Ascoli Picenso, aber auch der berühmte Fischfang besonders schmackhafter Fische in der Hafenstadt San Benedetto del Tronto oder hervorragende Trüffel aus den Wäldern an der Grenze zu Umbrien.

Trotzdem kommen die hiesigen Menschen bescheiden daher, was ebenso Auswirkungen auf die Wahrnehmung des Weinbaus hat. Wahrscheinlich gilt Marken bisher eher als unscheinbarer Geheimtipp, doch die 25.000 Hektar Gesamtrebfläche nehmen mit ihrer jährlichen Produktion von ca. 1,6 Millionen Hektolitern Wein zunehmend Fahrt auf.

Deshalb ist Marken ein Weinparadies

Alles andere wäre für eines der geologisch und klimatisch vorteilhaftesten Weinbauzonen der Welt sehr schade. Denn zwischen Florenz und Oriveto können auf lehmhaltigen Verwitterungsböden zum Teil fruchtig-frische Trauben heranwachsen. Deren Reifeprozess wird aus östlicher Richtung klimatisch durch die Adria und aus Richtung Westen durch einen 1500 km langen Gebirgszug, die Apenninen, beeinflusst. Wunderbar abwechslungsreiche Einflüsse also, die Marken zu einem kleinen Wein-Paradies werden lassen.

Steigende Qualitäten

Der bekannteste Wein aus der Region ist der Weißwein Verdicchio, der mit kraftvoller Säure daherkommt. Der Verdicchio ist eine autochthone, nur in Marken kultivierte Rebsortenspezialität. Der für die Region wichtigste Rotwein ist der Rosso Piceno, der aus mindestens 60 Prozent Sangiovese-Trauben besteht. Daneben gibt es auch den Rosso Cónero und den Sangiovese dei Colli Pesaresi. Diesbezüglich ist anzumerken, dass der Montepulciano eine weitere Hauptrebsorte darstellt, aus der samtige und beerenfruchtige Weine hergestellt werden. Als Besonderheit für Marken gelten zudem zwei Spumanti - der Vernaccia di Serrapetrona und der Verdicchio Pian delle Mura. Insgesamt steigt die Qualität der Weine in den letzten Jahren und es werden statt leichter Weine zunehmend finessenreiche, kräftige Weine gekeltert. Vor allem die roten Tropfen gewinnen an Bedeutung.