Zwar schien es in jüngerer Vergangenheit einen Trend dahin zu geben, dass die Deutschen zunehmend auf Qualität achten und deshalb auch mehr für Wein ausgeben, doch dass das nicht der Hauptgrund für die oft zunehmenden Einnahmen der Winzer ist - darum soll es uns in diesem Artikel gehen.

Aktuelle Zahlen, Fakten und Vergleiche

In Deutschland wird auf knapp über 100.000 Hektar Rebfläche Wein angebaut, was zu einem Ertrag von bis zu 84 Hektolitern pro Hektar führt. Dabei gehen zwei Drittel auf das Konto der weißen und ein Drittel auf das der roten Trauben. Da die Beliebtheit von Rot- und Roséwein im vergangenen Jahr zugenommen hat, sind letztere Rebsorten immer angesagter.

Für das Jahr 2020 lässt sich außerdem zusammenfassen, dass insgesamt 8,5 Millionen Hektoliter Weinmost erwirtschaftet werden konnten, was zwei Prozent mehr als im Jahr 2019 darstellt. Bleiben wir bei prozentualen Vergleichen mit dem Jahr 2019, so ist ebenso interessant, dass der Lebensmittelhandel schon im Jahr 2020 profitierte. Hier stieg der Weinabsatz um ca. sechs und der Umsatz um acht Prozent. Darüber hinaus konnte der Marktanteil von Wein im Lebensmittelhandel um ein Prozent von elf auf zwölf Prozent gesteigert werden.

2021 – Preise und Prognosen

Grundsätzlich lässt sich aus verschiedenen Studien und Umfragen konstatieren, dass wir aktuell mehr pro Liter Wein zahlen und dass die Voraussagen zusätzliche Preiserhöhungen ankündigen.

Doch zunächst zu der Entwicklung im Lebensmittelhandel. Hier sieht sich die Weinbranche mit guten Trends konfrontiert, was sich in einer Umsatzsteigerung um 19 Prozent zeigt. Gründe sind natürlich zum einen, dass in der Gastronomiebranche durch die Pandemie weniger eingekauft und konsumiert werden konnte, da der Konsum teilweise oder vollkommen nach Hause verlegt wurde.

Was die Menge an insgesamt produziertem und abgesetztem Wein betrifft, konnten jeweils Steigerungen von über 10 Prozent verzeichnet werden, was darauf hindeutet, dass die Deutschen etwas mehr bezahlt haben dürften als im Vorjahr. Bezüglich des konkreten Literpreises ist festzuhalten, dass der durchschnittliche Preis vor sechs Jahren noch unter drei Euro lag – heute liegt er bei 3,64 Euro. Ein deutsches Erzeugnis ist dabei nicht bedeutend teuer als ein importierter Wein.

Da das bisherige Jahr im April und Mai ziemlich kalt war, junge zum Teil zerstört wurden und noch nicht vorhandene Reben verzögert wuchsen, scheint sich nach bisherigen Prognosen die Lesezeit weiter nach hinten zu verschieben, was weitere Preissteigerungen zur Folge hätte. Viel Sonne und gleichzeitig ausgiebige Niederschläge könnten dieser Entwicklung allerdings entgegenwirken.

 

Weitere Informationen:

Die Welt: https://www.welt.de/wirtschaft/article231487011/So-viel-geben-die-Deutschen-fuer-einen-Liter-Wein-aus.html

Deutsches Weininstitut: https://www.deutscheweine.de/

Statistisches Bundesamt: https://www.destatis.de/DE/Home/_inhalt.html