Da das Jahr 2020 für viele Branchen und auch die Weinindustrie durch den Ausbruch der Corona-Pandemie kein einfaches war, das den Weinexport in Deutschland und auch anderen Ländern im Vergleich zum Vorjahr schrumpfen ließ, ist es umso interessanter die aktuellen Meldungen zum Weinexport 2021 in unterschiedlichen europäischen Weinländern zu betrachten, denn Europa ist auf dem internationalen Markt nun einmal der Weinkontinent schlechthin. Deshalb wollen wir hier neben Deutschland auf die beiden Weinnationen Frankreich und Portugal eingehen, um zu beleuchten, wie sich die Exporte im vergangenen Jahr entwickelten, woran dies lag und wie die Entwicklung in nächster Zeit aussehen könnte.

Die Entwicklung des Weinexports in Frankreich

Bereits nach Ende des ersten Halbjahres 2021 kamen Meldungen aus Frankreich auf, die von wirtschaftlichen Zugewinnen im Vergleich zu den ersten sechs Monaten im Jahr 2020 berichteten. Die französischen Produzenten konnten 15 Prozent des Weinvolumens und 40 Prozent des Weinwertes mehr als im Vorjahresexport verzeichnen und sogar im Vergleich zum präpandemischen Jahr 2019 konnte Wachstum festgestellt werden. Schlüsselt man diese Zahlen für den damaligen Zeitraum allerdings genau auf, schaut sich also bestimmte Märkte an, zeigte sich hier für den wichtigen Handel mit China zwar ein tendenziell der Gesamtbilanz entsprechendes Bild mit 47 Prozent Mengen- und 86 Prozent Wertwachstum, aber bezogen auf diesen Markt kein Wachstum im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie. Ähnlich trügerisch ist hier bereits die Bilanz im Zusammenhang mit einem der wichtigsten Handelspartner – mit Großbritannien - 2021 um 13 Prozent weniger Weinmenge als 2020 und um 12 Prozent weniger als 2019.

Doch dies waren ja nur die Werte, die nach Ablauf der ersten Jahreshälfte verkündet wurden. Die „Fédération des Exportateurs de Vins et Spiritueux de France“ (FEVS) hat gleiches nochmal am Ende des Jahres 2021 gemacht. Der Verband stellte mit 15,5 Milliarden Euro am Jahresende sogar einen Rekordwert fest, der einem Exportanstieg von 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprach. Diesbezüglich spielten sowohl der bereits thematisierte chinesische als auch der amerikanische Markt eine entscheidende Rolle. Die USA stellten allerdings mit einem Wachstum von 34 Prozent und einem Gesamtumsatz von 4,1 Milliarden Euro den wichtigsten Exportpartner dar, geht es um französische Weine und Spirituosen. Entscheidend ist dabei, dass US-Steuern auf diese Produkte seit März 2021 ausgesetzt wurden. Insgesamt stellen Champagner (3,5 Mrd. Euro) sowie Bordeaux- (2,3 Mrd. Euro) und Burgunder-Weine (1,27 Mrd. Euro) die Top Drei der Exportschlager dar.

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Die Entwicklung des Weinexports in Portugal

In kleineren Exportdimensionen denkt man in Portugal. Gleichzeitig stiegen auch hier im Jahr 2021 die Exporte portugiesischer Weine im Vergleich zum Vorjahr. Dies veröffentlichte die Organisation ViniPortugal in einem Bericht. Die Weinorganisation ist durch das portugiesische Landwirtschaftsministerium legitimiert und das Leitungsorgan der Marke Wines of Portugal. Um die kleinere Dimension greifbarer zu machen: Knapp über 925 Millionen Euro wurden in Portugal im Jahr 2021 durch den Weinexport erwirtschaftet, wie aus den Daten hervorgeht. Das entsprach einem Wachstum gegenüber 2020 von 8,11 Prozent.

Bedeutsam dafür waren laut ViniPortugal der US-amerikanische, der deutsche und auch der brasilianische Markt, wobei der meiste Wein, mit einem Wert von 116 Millionen Euro, nach Frankreich exportiert wurde. Deutschland belegte mit einem Wachstumszuwachs von 13,46 Prozent hinter Polen Platz zwei in der Statistik der europäischen Länder mit den positivsten Weinexportbeziehungen zu Portugal. Gleichzeitig sind, wie auch bei den Entwicklungen in Frankreich, die großen Wirtschaftsnationen der Welt hervorzuheben, die auch für Portugal eine wesentliche Rolle im Weinexportmarkt spielten. Die USA, Brasilien und auch Russland machten zusammengenommen einen Wert von ca. 189 Millionen Euro aus (ein Großteil geht auf die USA zurück). Natürlich darf an dieser Stelle auch die Erwähnung Chinas nicht fehlen, in das Portugal 14,27 Millionen Euro exportierte, was einem Wachstum von 9,55% im Vergleich zum Vorjahr entsprach und eine Erholung der schwierigen Marktsituation darstellte.

Die Entwicklung des Weinexports in Deutschland

Als letztes gehen wir natürlich noch auf die Entwicklungen im Jahr 2021 in Deutschland ein. Hier ist nämlich ein besonderer Wert exportierter Weine zu verzeichnen. 2010 betrug der Höchststand des Weinexports noch 355 Millionen Euro, im vergangenen Jahr erreichten die deutschen Weinexporteure einen Wert von 357 Millionen Euro. Um dies noch einmal durch ein interessantes flächenmäßiges Verhältnis zu verdeutlichen: Pro eintausend Quadratkilometer der Gesamtfläche des deutschen Bundesgebietes (ca. 357.000 Quadratkilometer) wurde Wein im Wert von einer Million Euro exportiert (357 Millionen Euro Export). Das entspricht einem erstaunlichen Zuwachs von 29 Prozent gegenüber 2020.

Wie auch bei den Entwicklungen in den anderen beiden Weinnationen sind die Exporte in die USA von zentraler Bedeutung. Allein auf dem für die Bundesrepublik wichtigsten Weinexportmarkt stieg der Wert laut Deutschem Weininstitut (DWI) um 24 Prozent auf 65 Millionen Euro. Höherwertigerer Weineinkauf und neue Listungen im britischen Weinfachhandel sorgten im Weinexportmarkt für Großbritannien für einen Wertzuwachs von 62 und einen Mengenzuwachs von 17 Prozent. Ungefähr ein Fünftel des deutschen Weinexportwerts und -volumens machte für das Jahr 2021 zwischenzeitlich der zusammengerechnete Export in die nordeuropäischen Länder Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland aus. Einen ziemlich teuren Durchschnittspreis für Wein, mit 5,19 Euro pro Liter, zeigte sich bei den Exporten nach China, wo der Gesamtexportwert deutscher Weine bei 19 Millionen Euro lag und damit bei einer Steigerung von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Zwar war im Bezug auf die Exporte deutscher Weine nach Russland in den vergangenen Jahren ein stetiger Zuwachs zu verzeichnen (zuletzt sieben Millionen Euro), welcher nun aber aufgrund des Krieges in der Ukraine und der damit verbundenen wirtschaftlichen Einschränkungen der Handelsbeziehungen zu Russland stagnieren dürfte. Insgesamt sind laut DWI die Exportzuwächse in Deutschland vor allem durch den Einfluss von Corona-Regel-Lockerungen, verändertem Konsumverhalten in Pandemiezeiten und dem Ausbleiben von US-Strafzöllen seit März 2021 geprägt.

Quellen:

- www.deutscheweine.de
- magazin.wein.plus
- www.theportugalnews.com

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