Shiraz, Merlot, Cabernet Sauvignon, Pinot Noir, Chardonnay und Sauvignon Blanc – sie alle spiegeln auf ihre ganz spezielle Art und Weise die typische Charakteristik französischer Weinbautradition, Weinstile und Kulinarik wider. Wir wollen auf ihre Herkunft, Verbreitung und Weiterverarbeitung eingehen. Vor allem aber wollen wir ihre unterschiedlichen geschmacklichen Potenziale thematisieren, die die enorme Strahlkraft der Weinnation Frankreich zum Ausdruck bringen. Von den roten zu den weißen Rebsorten erwartet Sie hier ein vielseitiger Blick auf „les classiques séduisants“.

Shiraz

Im Rotweinland Frankreich beginnen wir natürlich zunächst mit den roten Vorreitern. An der deren Spitze liegt unter anderem die Rebsorte Shiraz. Dabei, beziehungsweise bei Syrah, handelt es sich um eine gehaltvolle und extraktreiche Rotweinsorte. Sie hat sich auf natürliche Weise durch Kreuzung von Mondeause Blanche und Dureza entwickelt. Wahrscheinlich stammt Shiraz ursprünglich aus dem Tal der Rhone in Frankreich. Dort wird der Wein auch heute noch angebaut. Frankreich stellt mit gut 62.000 Hektar etwa ein Drittel der weltweiten Rebfläche. Weitere bedeutende Anbaugebiete befinden sich in Australien, Spanien, Argentinien sowie in Südafrika und in den USA.

Shiraz und Syrah sind genetisch gesehen dieselbe Pflanze. Die unterschiedliche Bezeichnung verweist auf das Anbaugebiet und den Stil des Weins. In Frankreich und anderen europäischen Ländern spricht man überwiegend von Syrah. Shiraz ist als Bezeichnung für Wein aus Anbaugebieten auf dem amerikanischen Doppelkontinent und in Australien gebräuchlich. Europäischer Syrah wird überwiegend für hochwertige Cuvées mit Sorten wie Merlot oder Cabernet Sauvignon verwendet. Shiraz ist üblicherweise als sortenreiner Wein erhältlich.

Aufgrund des kühleren Klimas hat europäischer Syrah weniger Alkohol als der Shiraz aus der Neuen Welt oder Australien. Er ist außerdem sehr tanninreich und zeichnet sich durch eine würzig-dichte Aromastruktur aus. Bei europäischem Syrah handelt es sich praktisch immer um einen trocken ausgebauten Wein. Außerhalb Europas angebauter Shiraz ist an seinem opulenten Charakter und den fruchtigen Noten zu erkennen. Der Wein ist insgesamt etwas fülliger und weicher als sein Pendant aus Frankreich oder Spanien. Er weist außerdem häufig eine deutliche Restsüße auf.

Merlot

Merlot ist oft Bestandteil großer Bordeaux-Weine und eignet sich gleichzeitig für einen Einstieg in die vielfältige Welt der Weine! Nicht selten wird voreingenommen über den Merlot geurteilt, aber dass er viel bieten kann, zeigt die lange Anbautradition in Bordeaux. Die weltbekannte Rebsorte gehört zu den roten Weinsorten. Der Name hat eine sehr interessante Bedeutung. Er stammt von dem französischen Wort Merle für Amsel. Experten gehen davon aus, dass diese Namensgebung sich entweder darauf bezieht, dass die Vögel eine ebenso große Vorliebe für die Trauben habe, wie die Menschen. Oder der Name leitet sich von der schwarzblauen Färbung der Trauben ab, die farblich dem Gefieder der Amseln sehr ähnlich ist.

Es wird angenommen, dass die Traube direkt aus dem Bordeaux stammt, wo sie heute, neben einigen wenigen Anbaugebieten in Deutschland und Italien (in Norditalien ist der Wein sehr beliebt), am häufigsten anzutreffen ist. Der Merlot Rotwein bietet den enormen Vorteil, dass Weine aus seiner Frucht schon nach wenigen Jahren reif für den Genuss sind. Aus diesem Grund und wegen des vollmundigen Geschmacks wird der Merlot Rotwein auch in vielen Cuvées als Partner anderer Rotweine sehr vorteilhaft eingesetzt. Der Merlot Rotwein ist überwiegend trocken, manchmal auch süß, fruchtig und körperreich.

Kaum eine andere Traube erlaubt solche vielfältigen Aromen und Buketts. Das ist auch die Grundlage für seine weltweite Beliebtheit. Der Merlot Rotwein hat viele Freunde und täglich, beinahe mit jedem Schluck des edlen Weines, werden es mehr. Solo in einer netten Gesprächsrunde genossen oder zu einem schönen Essen – der Merlot Rotwein macht immer eine gute Figur. Besonders zu Wild, Grillfleisch oder würzigem Lamm passt er hervorragend.

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Cabernet Sauvignon

Cabernet Sauvignon ist eine rote Rebsorte aus dem französischen Bordelais, das international unter dem Namen Bordeaux bekannt ist. Die Sorte entstand als natürliche Kreuzung aus Cabernet Franc und Sauvignon Blanc. Von dem berühmten französischen Weinbaugebiet aus hat Carbernet Sauvignon einen weltweiten Siegeszug angetreten. Diese Sorte wird überwiegend für hochwertige Cuvées, aber auch für sortenreine Weine verwendet. Die Rebsorte hat die Fähigkeit, in allen Terroirs ihren unverwechselbaren Charakter zu behalten. Geschmack und Bouquet hängen stark vom Reifegrad bei der Weinlese ab. Bei einer frühen Ernte entfaltet der Wein Noten von Lakritz, und Kirschen. Cabernet Sauvignon aus später Ernte zeichnet sich durch intensive Aromen von Paprika und Schwarzen Johannisbeeren aus.

Frankreich ist in der Produktion von Weinen aus Carbernet Sauvignon mit einer Rebfläche von 46.555 Hektar nach wie vor führend. Im Bordelais spielt die Rebsorte gemeinsam mit Merlot und Cabernet Franc die Rolle des Dreigestirns der edlen Sorten für die berühmten Bordeaux-Weine. Die ersten Cuvées des Anbaugebiets bestanden aus Carbernet Sauvignon und Syrah. Diese Cuvées werden heute insbesondere in Australien produziert. Außerhalb des Bordelais finden sich in Frankreich bedeutende Bestände im Val de Loire und weiten Teilen Südfrankreichs.

Manche Winzer mischen bewusst Carbernet Sauvignon verschiedener Reifegrade, um das gesamte Geschmacksspektrum im Wein abzubilden. Durch den Ausbau im Barrique kann der Rotwein zusätzlich Noten von Vanille und Röstaromen hinzugewinnen. Der kraftvolle Geschmack und die gut wahrnehmbaren Tannine machen Cabernet Sauvignon zu einem guten Begleiter von kräftigen Gerichten mit dunkler Sauce aus Rindfleisch und Wild.

Pinot Noir

Pinot Noir ist eine traditionsreiche rote Rebsorte für hochwertige Qualitätsweine. Die genetische Herkunft ist bis heute nicht abschließend geklärt. Als Ursprungsgebiet gilt die Region zwischen der Rhône und dem Schweizer Kanton Wallis. Am besten gedeiht Pinot Noir auf kalkhaltigen und fruchtbaren Böden mit guter Wasserversorgung. Die Sorte kann auch in kühleren Regionen angebaut werden. Spitzenreiter beim Anbau von Pinot Noir ist Frankreich, wo knapp 32.000 Hektar mit der Sorte bepflanzt sind. Die wichtigste Anbauregion ist Burgund.

Pinot Noir zeigt bei Jungweinen ein lebendiges und fruchtbetontes Bouquet mit deutlichem Brombeerarmoma. Die Fruchtigkeit bleibt auch bei älteren Jahrgängen erhalten und wird nicht zu stark durch Tannine überlagert. Pinot Noir ist vergleichsweise arm an Tanninen und auch die rubinrote Farbe ist weniger intensiv als bei anderen roten Rebsorten. Die Weine haben einen vollmundigen und samtigen Charakter. Sie zeichnen sich durch gute Lagerfähigkeit aus. Beim Ausbau im Barrique aus Eichenholz ist der Wein etwas tanninreicher und gewinnt außerdem Aromen von Vanille und Zimt hinzu.

Pinot Noir ist nicht nur für Weine, sondern auch für Champagner eine wichtige Rebsorte. Sie kommt bei der Herstellung von Blanc de Noir zum Einsatz. Das bedeutet wörtlich: "Weißer aus Schwarzem" und bezieht sich auf weißen Grundwein für Champagner, der aus roten Rebsorten wie eben Pinot Noir gewonnen wird. Das ist möglich, da der Saft in den Weinbeeren ebenso von heller Farbe ist wie bei weißen Sorten für Champagner. Der Trick besteht darin, zu verhindern, dass die roten Farbstoffe aus der Schale in den Grundwein gelangen. Vollständig gelingt dies in der Regeln nicht. Deshalb weist ein Blanc de Noir aus Pinot Noir meist einen leichten Rosaton auf. Die andere rote Sorte für die Champagnerproduktion ist Pinot Meunier.

Weinreben, Wiesen, Bäume und ein Haus unter blauem französischem Himmel
Untergehende Sonne am Rande eines französischen Weinguts

Chardonnay

Gegen Ende dieser Hitliste kommen wir zu zwei weißen Rebsorten, von denen schon die erste einen beachtlichen Stellenwert vorweist. Die weiße Rebsorte Chardonnay erfreut sich bei Weinfreunden auf der ganzen Welt zunehmender Beliebtheit. Mittlerweile werden über 210.000 Hektar mit Chardonnay bestückt und der Trend zeigt nach wie vor nach oben. Damit liegt Chardonnay global auf dem fünften Platz. Betrachtet man nur die Weißweine, ist es sogar der zweite Platz. Als Heimat von Chardonnay gilt Burgund in Frankreich. Inzwischen gibt es jedoch kaum ein wichtiges Weinland, in dem kein Chardonnay angebaut wird.

Zu den hervorragenden Eigenschaften von Chardonnay gehört die Fähigkeit, stärker als andere Rebsorten den Charakter des jeweiligen Terroirs zu reflektieren. So etwas wie den typischen Chardonnay gibt es nicht. Dafür können Sie sich mit dieser einen Sorte genüsslich eine ganze Welt des Weißweins erschließen. Es handelt sich bei einem Chardonnay allerdings praktisch immer um einen trockenen Weißwein. Chardonnay wird überwiegend sortenrein verkauft. Die Traube ist ähnlich wie Riesling oder Weißburgunder eine recht anspruchsvolle Sorte, die überwiegend in sehr guten Lagen angebaut wird. Der Wein bevorzugt einen tiefgründigen und kalkhaltigen Boden. Er kommt gut mit moderaten Minusgraden im Winter zurecht. In kühleren Anbaugebieten entwickelt die Sorte ausgeprägte Zitrusaromen und geschmackliche Anklänge an Äpfel und Birnen. In den klassischen Anbaugebieten in Frankreich kommen Steinobstaromen hinzu.

Eine große Bedeutung hat Chardonnay auch für die Champagnerproduktion. Der edle französische Schaumwein darf nur aus den Rebsorten Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Meunier hergestellt werden. Bei den Blanc de Blancs, die nur aus weißen Sorten bestehen, darf seit 1980 sogar nur noch Chardonnay verwendet werden. Auch in der deutschen Sektproduktion spielt Chardonnay eine zunehmende Rolle, die allerdings nicht an die Bedeutung für Champagner in Frankreich heranreicht.

Sauvignon Blanc

Diese Weinsorte gehört zu den führenden Rebsorten weltweit. Unter den weißen Sorten für Qualitätswein wird nur Chardonnay noch häufiger angebaut. Bedeutende Anbauflächen finden sich in Frankreich, der Heimat von Sauvignon Blanc. Die Sorte stammt aus dem Tal der Loire und wird heute in Frankreich vor allem in und Pouilly-Fumé sowie im Weinbaugebiet Bordeaux kultiviert. Außerhalb Frankreichs gibt es Anbaugebiete in vielen Ländern.

Um zu gedeihen, benötigt Sauvignon Blanc einen mittelschweren und fruchtbaren Boden in warmen Lagen. Auf Trockenheit und Frost reagieren die Rebstöcke empfindlich. Anders als Chardonnay zählt Sauvignon Blanc zu den Weißweinen mit einem ausgeprägten sortentypischen Charakter. Auch Laien ohne umfassende Weinkenntnisse können Geschmack und Bouquet unschwer wiedererkennen. Der Geschmack von Sauvignon Blanc verbindet intensive Beerennoten mit frischem Gras und Zitrusfrüchten. Gelegentlich sind Noten von Paprika und Südfrüchten wie Maracuja herauszuschmecken. Für die volle Geschmacksentfaltung ist die Reife der Weinbeeren entscheidend. Eine zu frühe Ernte dünnt das komplexe Geschmacksbild aus und lässt Sauvignon Blanc zu stark grasig schmecken.

Sein frischer und spritziger Charakter macht Sauvignon Blanc zu einem idealen Sommerwein für den Sologenuss und zugleich zu einem beliebten Tafelwein. Er eignet sich hervorragend als Begleiter zu Fischgerichten und Meeresfrüchten. Auch Salate sowie viele asiatische Gerichte harmonieren hervorragend mit Sauvignon Blanc. Der Wein sollte vor dem Genuss nicht direkt aus dem Kühlschrank kommen, aber an warmen Tagen auch nicht allzu lange in der Sonne stehen. Eine Trinktemperatur im Bereich von 8 bis 10 Grad Celsius gilt für Sauvignon Blanc als ideal.

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