15.000 Hektar umfassen die Rebflächen des ostfranzösischen Weinbaugebietes. Es liegt zwischen Mühlhausen und Straßburg in den beiden Départements Bas-Rhin und Haut-Rhin. Im Nordosten von Frankreich gelegen, erstreckt es sich als schmaler Gürtel entlang der Vogesen bis ins Rheintal. Kommt man ins Elsass, so kann man malerische Weinstädte und -dörfer bewundern, die das Gebiet zu einer der landschaftlich schönsten Weinregionen der Welt machen. Aufgrund seiner französisch-deutschen Geschichte ist die Weinherstellung in dieser Region anders als im Rest Frankreichs.

Deutsche und französische Einflüsse

Erst seit dem 17. Jahrhundert stand die Region unter französischer Herrschaft. Von da an begann die Weinwirtschaft des Elsass. Zu Beginn des 19. Jahrhundert erstreckte sich die Anbaufläche auf sagenhafte 30.000 Hektar, also das Doppelte von heute. Von 1871 bis 1919, also während der Zeit der deutschen Besatzung, wurde vorrangig deutscher Rheinwein produziert und im Anschluss an den Zweiten Weltkrieg wurden die Elsässischen Weinberge mit neuen Rebsorten bestückt. Damals betrug die Rebfläche nur noch 9.000 Hektar.

Die heutige Entwicklung

Heute existieren 5700 Winzerbetriebe im Elsass. Nur ungefähr 1000 von ihnen verkaufen ihre Weine selbst, denn 78% des elsässischen Weins wird durch Handelshäuser oder Genossenschaften vertrieben. Deutschland ist dabei das Land, dass für den elsässischen Markt am bedeutendsten ist. Auch hier wird die gegenseitige Beeinflussung und gemeinsame historische Entwicklung von Frankreich und Deutschland deutlich, was den Elsass Wein umso mehr zu einem tollen kulturellen Erlebnis macht. Ehemals deutsches Handwerk wird mit französischer Leichtigkeit kombiniert.

Elsässische Rebsorten und Weine

Positiv wirkt sich dabei das halbkontinentale Klima aus, das sich durch wenig Niederschlag, hohe Sommertemperaturen und kalte Winter kennzeichnet. Kalte Westwinde werden von der Bergkette der Vogesen abgeschirmt und gelangen als warmer Fallwind ins Elsass. Daher ist dieses Weinanbaugebiet wärmer als es geografisch üblich wäre. Die Trauben können so langsam reifen und entfalten starke Aromen mit großer Finesse.

Auch der Boden hat einiges zu bieten. Bis zu fünf verschiedene Bodenarten weisen manche Weinorte auf, darunter Lehm, Kalk und ton-mergelige, ton-sandige sowie gipshaltige Böden, auf denen größtenteils weiße Rebsorten angebaut werden. Riesling, Gewürztraminer und Pinot Grigio gehören dabei zu den verbreitetsten Sorten. Es wird demnach überwiegend (90%) Weißwein hergestellt.

Die Rotweine fallen im elsässischen Export kaum ins Gewicht. Die rote Rebsorte Pinot Noir wird dabei für die Rot-, Weiß-, Rosé- und Schaumweinerzeugung verwendet. Probieren sollte man zudem den bekannten Crémant d’Alsace, der im Elsass nach der Champagnermethode hergestellt wird.