Mit der Bezeichnung Jura werden mehrere Dinge verbunden. Zum einen beschreibt sie ein französisches Département. Zum anderen steht sie für eine Bergkette im Osten Frankreichs und ein Weinanbaugebiet, das dort in einer Höhe von 250 bis 500 Metern, unweit der Grenze zur Schweiz, vorzufinden ist. Es handelt sich um eine kleine Weinregion, die gerade einmal knapp 2000 Hektar groß ist. Sie erstreckt sich von der Region Champagne-sur-Loue im Norden bis nach St.-Jean d’Eterux im Süden.

Besonders an Jura ist, dass es sich lange Zeit in einer Isolierung von anderen französischen Anbaugebieten befand. Bis heute kennzeichnet es sich daher durch eine jahrhundertealte Weinbautradition mit eigenen Rebsorten und Ausbaumethoden. Das französische Gebiet gliedert sich in die Regionen Côtes du Jura, Arbois, Château-Chalon und l’Etoile.

Anbau und Klima

Diese vier sogenannten Appellationen ermöglichen das französische Schutzsiegel für kontrollierte Herkunft. Beim Weinbau steht eine Appellation nämlich für Appellation d’Origine Contrôlée. In der Regel wird dies mit AOC zusammengefasst. Ausschlaggebend ist dabei die Bewirtschaftung durch die 220 Winzerbetriebe, die sich in sogenannten Coopérativen zusammentun.
Damit allerdings qualitativ hochwertiger Weinbau betrieben wird, kann auf dem hügeligen bis stark bergigen Terrain nur an wind- und wettergeschützten Lagen Wein angebaut werden. Klimatisch vorteilig wirken sich die 1700 bis 1900 Sonnenstunden im Jahr aus, die vor allem die Sommer heiß und trocken machen. Dennoch drohen im Winter regelmäßig Minusgrade. Nicht nur klimatisch und topographisch wird hierbei zwischen den vier Regionen von Jura unterschieden. Auch bezüglich der Rebsorten und Weine können Unterschiede festgemacht werden.

Rebsorten und Weine

Während in Arbois hauptsächlich Rot- und Roséwein hergestellt wird, ist die Côtes de Jura im Allgemeinen Ursprung für Weißwein. In Château-Chalon wird Vin jaune (mindestens sechs Jahre und drei Monate Barriquefass-Lagerung) und in L‘ Etoile vor allem Schaumwein produziert. In allen vier Appellationen wird Strohwein, also Vin de paille, hergestellt. Dabei handelt es sich um einen schweren und lange lagerfähigen Wein, bei dem die Trauben nach der Lese auf Holzgestellen getrocknet werden, wodurch durch die Verdunstung des Wassers der Zuckergehalt ansteigt. Beim Vin de Paille und Vin Jaune kann man von absoluten Weinspezialitäten reden. Weniger als zehn Prozent der Jura Weine sind nicht AOC-klassifiziert.
Die Rebsorten der Weine und Crémants aus dem Jura wachsen auf Kalk- und Lehmböden. Typische weiße Sorten, die einen Anteil von 80% einnehmen, sind Chardonnay und Savagnin. Bei roten Sorten handelt es sich um Trouissseau, Pinot Noir oder Poulsard.