Im Norden Spaniens liegt die Weinregion La Rioja mit der Hauptstadt Logroño, welche vor allem für den gleichnamigen Wein „Rioja“ bekannt ist. Das Wort Rioja ist vermutlich eine Zusammensetzung aus „Rio-Oja“, also dem „Oja-Fluss“, der durch die Region La Rioja in den Ebro fließt.

Geschichte der Region Rioja

Schon vor der Zeit der Römer produzierte man in diesem Gebiet Wein. Die heutige Bedeutung wurde aber erst eingeleitet, als um 1850 die Weingüter in Bordeaux sehr stark durch Mehltau (Oidium) geschädigt wurden und von dort viele Winzer in den Süden zogen. 20 Jahre später fiel zusätzlich die Reblaus in Bordeaux ein, sodass noch mehr Winzer aus Bordeaux nach Rioja kamen und ihre Technik der Weinbereitung mitbrachten. Nachdem um 1900 La Rioja von der Reblaus befallen wurde und somit viele französische Winzer wieder nach Bordeaux zurückkehrten, und der Bürgerkrieg viele spanische Bürger zur Flucht zwang, geriet dieses Gebiet in Vergessenheit. In den 70er Jahren jedoch, als die Weinpreise in anderen Ländern stiegen, wurden die preiswerten Weine der Rioja (wieder)entdeckt.

Das abwechslungsreiche Klima

Das Klima und somit auch der Boden sind in La Rioja mit seinen Gebieten Alavesa, Alta und Baja sehr unterschiedlich. Das kühle und hochgelegene Alavesa besitzt leichte und kalkreiche Lehmböden. Alta hat ein wärmeres Klima, aber auch Einflüsse vom Atlantik, so dass die Lehmböden einen hohen Eisengehalt und Flussschlamm aufweisen. Baja ist das wärmste Gebiet mit dominierendem Mittelmeerklima, sodass der Boden schwerer und eisenreicher ist.

Die drei Unterzonen des Rioja

In der Region La Rioja liegen große Teile des Weinbaugebietes D.O.C. Rioja, das zu den bedeutendsten in Europa gehört. Die Trauben der drei Gebiete Alavesa, Alta und Baja werden zu fülligen Rotweinen verschnitten, wobei sich die Rioja-Winzer am Vorbild des Anbaugebietes Bordeaux orientieren. Die vorwiegend benutzte Rebsorte ist der Tempranillo, aber auch Verschnitte mit den Rebsorten Garnacha, Graciano und Mazuelo zählen zu den klassischen Riojas. Weiße Rebsorten, wie z.B. Viura, Malvasia und Garnacha Blanca, werden bei Weißweinen auf zwei verschiedene Arten genutzt: ein leichter, frischer, sowie ein bereits gelagerter, schwerer Wein. Aber auch Rosado (Rosé) und Cava (Schaumwein) werden produziert.

Das Weinbaugebiet Rioja gliedert sich in drei Unterzonen: Rioja Alta, Rioja Alavesa und Rioja Baja. Wie es der Name vermuten lässt, liegt Rioja Alta höher als die anderen beiden Zonen, genauer im Westen des Rioja-Gebietes. Dank der höheren Lage ist die Reifezeit verkürzt und die Aromen erinnern eher an unreifere Früchte. Am Gaumen ist dieser Wein leichter. Die Weine aus der Zone Rioja Alavesa hingegen entwickeln einen volleren Körper und einen höheren Säuregehalt. Wegen der schlechteren Bodenverhältnisse stehen in diesem Anbaugebiet die Rebstöcke weiter voneinander entfernt. Während die beiden erstgenannten Zonen eher kontinentalem Klima ausgesetzt sind, ist die Zone Rioja Baja mehr mediterranen Einflüssen unterlegen. Eine Gefahr für diesen Wein sind allerdings die langen Trockenzeiten im Sommer, sodass seit 1990 Berieselung der Weinstöcke erlaubt ist. Während der typische Rioja eher blass gefärbt ist, weist der Wein aus Rioja Baja eine intensive Färbung auf und kann einen Alkoholgehalt von 18% erreichen.

Rioja Weine

Rioja-Weine sind meist eine Cuvée aus verschiedenen Rebsorten, die entweder rot (tinto), weiß (blanco) oder rosé (rosado) sein können. 85% der Anbaufläche wird für rote Trauben genutzt, unter welchen die Sorte Tempranillo den Ton angibt. Daneben gedeihen auch Garnacha Tinta, Graciano und Mazuelo wunderbar im Weinbaugebiet Rioja, wo bereits im 11. Jahrhundert Wein kultiviert wurde. Unter den weißen Rebsorten ist Viura die wichtigste und wird meist mit Malvasía und Garnacha Blanca gemischt. Garnacha ist die Grundlage für die meisten Rosés der Region.