Er wird von vielen als „König der Dessertweine“ bezeichnet. Dazu trägt auch bei, dass dieser Wein nur in bestimmten Jahren entstehen kann, weil die Trauben nachts bei Eis und Schnee geerntet werden. Umso genussvoller kann man einen solchen Wein auch als Solist genießen. So können Sie seine Aromen auf besonders wertschätzende Art und Weise würdigen, was auch für die im vergangenen Jahr geernteten Trauben umzusetzen sein wird. In diesem Artikel wollen wir vor allem auf das Weingut Korrell in Nahe eingehen und darüber hinaus die Eisweinernte in ausgewählten weiteren Gebieten Deutschlands thematisieren.

Bodenständigkeit für höchsten Genuss

Mit dem Weingut Korrell findet sich im Kern der beliebten Weinregion Nahe ein stilvoller Traditionsbetrieb, der sich längst über die Position eines Geheimtipps erhoben hat. Statt großer Worte werden hier große Weine von geschulter Hand in sechster Generation hergestellt. Dabei zeigt sich Martin Korrell mit seiner Frau Britta als großartiger Kellermeister, der seinen Weinbergen echte Paradies-Tropfen entlockt - und das nicht nur aus der gleichnamigen Lage „Kreuznacher Paradies“.

Rund 26 Hektar Weinberge verlangen dem Winzer seine ganze Kunst ab, um in hochwertigen Lagen wie dem „Schloßböckelheimer Königsfels“ oder „In den Felsen“, die Böden mit Mergel aus Muschelkalk, tonhaltigen Kiesböden, Sandsteinböden oder Hängen mit rotem Porphyr-Vulkangestein aufweisen, die feinsten Trauben der Region zu ernten. So sorgt Martin Korrell zwischen den kühlen Weinbergen im Hunsrück und der Idylle der rheinhessischen Weinlandschaft für ausgesuchte Genüsse, in denen der Riesling eine tragende Rolle spielt, begleitet von anderen Rebsorten wie Weißburgunder, Grauburgunder und Chardonnay.

Korrell Riesling Paradies Magnum 1,5 l in Geschenkbox 2018
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Die Eisweinlese bei eisigem Frost

Diese kühlen Lagen sind es, die es dem Weingut Korrell Johanneshof in Bad Kreuznach-Bosenheim 2021 ermöglichten, als erster weinbaulicher Betrieb des Jahres, Eiswein zu lesen. Auch hier wurde die Bedeutung des Rieslings deutlich, denn in der Lage „Bad Kreuznacher Paradies" wurden bei Temperaturen von minus acht Grad eben diese wunderbaren Trauben gelesen. Das sollte auch genau so sein, denn die gesetzlichen Vorgaben schreiben vor, dass bei der Lese von Eiswein Temperaturen von unter minus sieben Grad vorherrschen müssen. Dies hat zur Folge, dass in den frühen Morgenstunden gelesen werden musste. 20 Erntehelfer hielten diesem eisigen Frost stand und leisteten laut Angaben des Winzers tolle Arbeit, indem sie Trauben mit einem Mostgewicht von 142 Grad Oechsle einholten.

Aus diesem Wert erschließen sich der enthaltene Zuckergehalt sowie andere im Traubensaft gelöste Stoffe. Durch die Lese und Weiterverarbeitung gehört Eiswein dann zu den süßen, aber nicht zu den edelsüßen Weinen. Für sein Prädikat als Qualitätswein ist entscheidend, dass ein Gewichtsverlust der Weinbeeren und eine Erhöhung des Zuckergehalts nicht durch Edelfäule, sondern durch Gefrieren der Weinbeeren an den Reben im Winter erreicht wird. Das macht ihn zu einer weltbekannten Rarität aus Deutschland, die für die jeweiligen Betriebe allerdings auch mit einem Risiko verbunden ist. Immerhin braucht es, bevor der körperlich fordernde Leseaufwand zum Tragen kommt, schlichtweg ausreichend Frost. Für den Jahrgang 2019 warteten beispielsweise viele Erzeuger vergeblich auf die Kälte, was dann mitunter mit herben Verlusten einherging.

Die Lese in anderen deutschen Weinbaugebieten

Nachdem es deutschlandweit etliche Weingüter gab, auf denen der letzte Eiswein im Jahr 2016 geerntet werden konnte, freute man sich über die erfolgreiche eisige Traubenernte im letzten Jahr umso mehr. In Rheinland-Pfalz, wozu auch die Weinregion Nahe zählt, wurden im Vergleich zum Vorjahr fast 60 Betriebe mehr zur Eisweinlese angemeldet. Beispielhafte Anbaugebiete an der Mosel waren Erden, Leiwen, Longuich oder auch Selbach-Oster und Zeltingen. In Franken wurde in Frickenhausen Eiswein geerntet und die Winzergenossenschaft der Hessischen Bergstraße berichtete ebenso von erfolgreicher Eisweinlese.

Im Rheingau konnte das Weingut Allendorf punkten. Das sympathische Rheingauer Original besitzt rund 75 Hektar Rebfläche und ist somit das größte familiengeführte Weingut in diesem Weinanbaugebiet. Besondere Weine kommen aus besonderen Lagen! So besitzt das Rheingauer Familienunternehmen Anteile der besten Lagen der Region. Schon immer hat das Familienweingut versucht, Maßstäbe im Hinblick auf Weingenuss und Qualität zu setzen sowie herkunftsgeprägte Weine auf höchstem Niveau zu produzieren. So ist es auch nicht verwunderlich, dass das Weingut Allendorf seit 1999 stolzes Mitglied im Verband Deutscher Prädikatsweingüter ist und somit zur deutschen Weinelite gehört.

Insgesamt machten vor allem Berichte über die Lese der Rebsorte Riesling die Runde, aber auch die PIWI-Weißweinsorte Souvignier gris soll beispielsweise von Bergsträßer Winzern geerntet worden sein. Viele Weingüter der 13 deutschen Anbaugebiete hatten kurz vor Weihnachten wunderbare Voraussetzungen für eine Eisweinlese. Am zweiten Weihnachtsfeiertag klappte es dann auch in Bayern, Baden-Württemberg, Thüringen und Sachsen.

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Was verrät ein Wein Etikett?