Ein Primitivo-Wein betört den Genießer oder die Genießerin mit atemberaubender Frucht, großartigen Aromen von dunklen Beeren und einer leckeren Schokoladennote. Ja genau - wir meinen Sie. Wir meinen Ihren Gaumen, der, sofern sie öfter Wein trinken, hoffentlich auch schon öfter mit Primitivo in Kontakt gekommen ist! Wollen Sie mehr über die Rebsorte, deren Aromen, Herkunft und Verarbeitung wissen? Hier finden Sie Antworten auf alles, was Sie zur italienischen Rebsorte Primitivo, dem verführerischen All-Time-Klassiker, wissen wollen. 

Der klangvolle Name Primitivo leitet sich vom italienischen "primo" ab, was so viel wie "der Erste" bedeutet. Dies ist auf die frühe Reife der Rebsorte im Verlauf des Jahres zurückzuführen. Verwand ist die Rebe mit der Sorte Zinfandel, die in den USA sehr bekannt ist. Rotweine aus Primitivo zeichnen sich durch ein charakteristisches, fruchtiges Bouquet mit Aromen von Zimt, Nelke, Schokolade und saftigen dunklen Beeren aus. Wer kräftige und fruchtige Rotweine mit spannender Würze mag, wird Primitivo lieben!

Seine grundlegende Charakteristik

Rotweine dieser Rebsorte erreichen aufgrund des höheren Zuckergehalts der Trauben gesteigerte Alkoholwerte. 13 bis 15 Volumenprozent sind keine Seltenheit. Die Rotweine besitzen darüber hinaus sehr charakteristische Aromen von Brombeere, Zimt, Pfeffer und Schokolade. Auch Vanille und Kirsche können in der Nase und am Gaumen hervortreten.

Auf der Suche nach seinem Ursprung

Der Ursprung des Zinfandel bzw. des Primitivo Rotwein war lange Zeit ungeklärt. Schon seit den Sechzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts versuchte man die genaue Abstammung zu rekonstruieren. Bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Primitivo Rotwein aus Wien in die USA exportiert, um dort angebaut zu werden. In dieser Zeit entstand – vermutlich durch die falsche Kennzeichnung „Zierfandler“ (Weißweinsorte) der Lieferung – der Sortenname Zinfandel. Es gibt auch Nachweise über den Transport von Zinfandel aus Ungarn, bevor die Rebsorte nach Amerika gelangte. Zu dieser Zeit wurde der Primitivo Rotwein hauptsächlich als Tafelwein genutzt.

Anstoß für die genaue Untersuchung der Herkunft des Weins war eine Italienreise des amerikanischen Pflanzenpathologen Austin Goheen. Er, der aus Amerika den Zinfandel kannte, bemerkte bei einer italienischen Primitivo-Rebe eine starke Ähnlichkeit. Er nahm Pflanzen nach Amerika mit, um diese mit dem Zinfandel zu vergleichen. Bei seinen Untersuchungen – die hauptsächlich auf der äußeren Beobachtung beruhten, fiel ihm auf, dass die Reben optisch identisch waren. Eine genaue DNA-Analyse war ihm zum damaligen Zeitpunkt nicht möglich.

Jüngere Erkenntnisse auf der Suche nach der Herkunft

Erst im Jahre 1999 untersuchte die Önologie-Professorin Carole Meredith von der Universität Davis den Primitivo Rotwein auf der Ebene der DNA – und stellte fest, dass dieser mit dem Zinfandel absolut identisch war. Nun stellte sich die Frage, wo der Primitivo Rotwein ursprünglich herkam. Professor Meredith fand heraus, dass die Edelrebe höchstwahrscheinlich seit Beginn des 19. Jahrhunderts im italienischen Apulien angebaut wurde. Danach kam der Primitivo Rotwein in die USA. Meredith folgte Spuren nach Kroatien und fand schließlich im Jahr 2001 heraus, dass der Primitivo eine Mutation der alten kroatischen Rebsorte Crljenak ist. Dieser Vorfahre des Primitivo stammt aus dem Grenzgebiet zwischen Ungarn und Kroatien. Der Name Crljenak bedeutet übersetzt „der Rötliche“.

Die charakteristische Beschaffenheit der Trauben

Die Trauben des Primitivo Rotwein sind länglich und kompakt gebaut; sie besitzen kurze Stile. Die Beeren sind rund und von intensiv-blauer Farbe. Wenn zu wenig Wasser zugegeben wird, meist während besonders heißer Perioden, können die Trauben des Primitivo mit ihrer dicken Haut austrocknen und sich rosinenartig zusammenziehen. Auch bei der Weinlese ist besondere Aufmerksamkeit gefragt, denn die Primitivo Beeren reifen mitunter unterschiedlich schnell. Grüne Beeren können dann zwischen reifen Beeren hängen und müssen penibel aussortiert werden. Aufgrund dieses Phänomens ist eine maschinelle Ernte bei Primitivo Rotwein komplett ausgeschlossen.

Anbaugebiete und Erscheinungsform

Besonders bekannte Anbauzonen für Primitivo Rotwein sind Kalifornien und die italienische Anbauzone Manduria in der Region Apulien. Dort existiert die DOC-Zone Primitivo di Manduria. Hier entstehen Weine, die sich im Glas in besonders edlem Rubinrot zeigen. Sie sind sehr reichhaltig und verströmen leckere Aromen von reifen, dunklen Beerenfrüchten, wie Kirschen und Brombeeren, Zimt und Schokolade.

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