Zinfandel ist eine Rotweinsorte, die sich durch ein vielseitiges Geschmacksbild auszeichnet. Wird der Wein in kühleren Gebieten angebaut, sind ausgeprägte Noten roter Beeren wie Himbeeren herauszuschmecken.

Bei höheren Temperaturen treten die würzigen Anspielungen an Pfeffer, Anis und Nelken sowie die Aromen dunkler Beeren wie Brombeeren stärker hervor. Zinfandel kann als trockener Rotwein, als halbtrockener Rosé und sogar als Blanc de Noir, also als Weißwein gekeltert und ausgebaut werden. Die Sorte ist ähnlich dem weißen Chardonnay bekannt dafür, die Eigenschaften des Terroirs besonders gut aufzunehmen und im Geschmack zu reflektieren.

Zinfandel oder Primitivo?

Die Sorte Zinfandel ist ursprünglich in Kroatien heimisch und hier als Crljenak Katelanski bekannt. Im süditalienischen Apulien umfasst die Kultivierung des Weins mehr als 2.000 Jahre und geht vermutlich auf die Phönizier zurück. Der Wein heißt hier Primitivo. Er wird, wie der Name vermuten lässt, als gefälliger Massenwein angebaut und ausgebaut, liefert aber zugleich einige der besten Rotweine aus dem Süden der Apenninhalbinsel.

Unter dem Namen Zinfandel wird der Wein in Kalifornien kultiviert, wo er mehr als 10 % der gesamten Rebfläche stellt. Zinfandel gelangte über Österreich zunächst an die amerikanische Ostküste. Hier erhielt die Sorte ihren neuen Namen. Es handelt es sich dabei wahrscheinlich um eine Abwandlung der österreichischen Sorte Zierfandler. An die Westküste der USA gelangte Zinfandel dann schließlich im Zuge des Goldrauschs um 1850.