Wir von ebrosia lieben italienische Kulinarik mit all ihren Zutaten, Zubereitungsarten und Speisen! Ja, natürlich wegen des italienischen Weines, aber nicht nur deshalb. Neben Pasta, Olivenöl, Balsamico und feinen Gewürzen, allesamt Produkte der verführerischen italienischen Kochkunst, zählt zur von uns geliebten Kulinarik eben auch die Backkunst. Sie verführt uns zu Weihnachten, wovon wir in einem Artikel über passende Weine zu Weihnachtsgebäck bereits schrieben, und da nun Ostern vor der Tür steht, wollen wir Ihnen auch den traditionellen italienischen Osterkuchen Colomba nicht vorenthalten. Wir gehen darauf ein, wie er entstanden ist, wie er das klassische Osterfest in Italien prägt und wie er zubereitet und gegessen werden sollte. Buona Pasqua!

Welche Ostertradition gibt es in Italien rund um die Colomba?

Die Colomba Pasquale oder auch nur Colomba heißt in der Langform wörtlich übersetzt „Ostertaube“ und wird in Italien klassischerweise zum Osterfest gebacken, geschmückt und an Verwandte, Freunde und Bekannte verschenkt. Während den Kindern in Italien überdimensional große Ostereier geschenkt werden, ist es unter Erwachsenen ein Brauch, sich eine selbst gebackene oder von einem Pasticciere (Konditor) oder einer Pasticcere (Konditorin) gebackene Colomba zu schenken. Sie ähnelt dem eingangs angedeuteten weihnachtlichen Panettone.

Gerne wird der Kuchen pur oder mit Marmelade beim Frühstück, beim Osterpicknick am Ostermontag, nach dem Osterlamm als Nachtisch oder zum Nachmittagskaffee (in Italien natürlich typischerweise Espresso) verspeist. Dies gehört in vielen Familien zum alljährlichen Fest dazu, was dazu geführt hat, dass der Kuchen auch über die Grenzen des Landes hinaus geschätzt wird. Wobei man sagen muss, dass es nur wenige Nationen gibt, bei denen Essen und Trinken eine derart wichtige Tradition darstellt wie bei den Italienern, die dies ungemein lebhaft am Ostersonntag und -montag zu zelebrieren wissen. Den Kuchen in Form einer Friedenstaube, bei der sich gezielt des international bekannten Symbols für den Frieden bedient wird, gibt es in verschiedenen Größen und unzähligen Varianten.

Wie ist die Colomba entstanden?

Wie des Öfteren bei traditionsreichen Gebäcken dieser Art, ranken sich mehrere Mythen und Legenden um die Entstehung und erste Erwähnung des italienischen Osterkuchens. Eine davon spielt sogar bereits im sechsten Jahrhundert nach Christus zur Zeit des grausamen Königs Alboin, der damals viele Teile Italiens unter seiner Herrschaft hat. Ihm soll an einem Karfreitag bei einem Überfall auf die heute in der Lombardei liegende Stadt Pavia von einer Frau ein Brot in Form einer Taube überreicht worden sein, woraufhin dieser Gefangene freilässt und die Ostertaube das Wahrzeichen der Stadt wird. Wie viel davon tatsächlich passiert ist oder überhaupt mit der Colomba Pasquale zu tun hat, sei allerdings dahingestellt.

Mit genauerer Gewissheit kann man heute, mit Blick auf die jüngere Geschichte des Gebäcks, sagen, dass der italienische Bäcker, Unternehmer und Kaufmann Angelo Motta in Mailand, also wieder in der Lombardei, die Colomba als Osterversion der Panettone verkauft. Sie verbreitet sich seit den 1930er Jahren derart stark, dass er als Wiederbeleber dieser italienischen Tradition angesehen werden kann. Allerdings muss man vorsichtig sein, möchte man ihn als Erfinder des italienischen Osterkuchens bezeichnen. Das stimmt so nicht, gibt es doch noch ein anderes Gebäck, das sehr ähnlich und dessen Ursprung älter ist. Die Palumeddi oder auch Pastifuorti kommen aus Sizilien und stellen traditionelle Hefebrote dar, die in vielen verschiedenen Formen gebacken werden.

Wie wird die Colomba zubereitet?

Die italienische Spezialität zum Osterfest wird klassisch aus einem lockeren Hefeteig gebacken. Man benötigt viel Zeit für den lockeren Hefekuchen, denn der Hefeteig muss kalt im Kühlschrank aufgehen. Traditionell nimmt die Zubereitung um die zwei Tage in Anspruch. Der Kuchenteig ist dadurch weich und leicht strukturiert. Die Classica Colomba Pasquale ist mitunter mit Orangenschalen aus Sizilien angereichert - das ist die klassische Variante des traditionellen Ostergebäcks. Als Topping wird eine Glasur aus Eiweiß und Zucker mit Mandelblättchen und Zuckerkörnern bestreut.

Obwohl viele Rezepte von Generation zu Generation weitergegeben werden, um alle ursprünglichen Aromen zu bewahren, gibt es auch Abwandlungen der Classica. Zum Beispiel kann der Osterkuchen mit seiner weichen und leicht strukturierten Konsistenz mit Schokoladenstückchen angereichert werden. Darüber hinaus wird er dann mit einer Kakaoglasur überzogen und mit Kristallzucker verziert. Wie auch beim Panettone können Sie natürlich zur Colomba einen Wein genießen. Denken Sie an einen leicht prickelnden Moscato d’Asti oder einen eleganten Grappa. So wird Ostern zu einem italienischen Genussfest!

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