Seitdem der Mensch Wein herstellt, dient er ihm auch als hilfreiche Zutat beim Kochen. Allerdings gilt es, bei den unterschiedlichen Verwendungsarten von Wein auf bestimmte Dinge zu achten, da verschiedene Weinsorten unterschiedliche Eigenschaften mitbringen. Wir gehen auf drei unterschiedliche Verwendungen ein.

Das Dünsten

Rotwein, Weißwein und auch Portwein oder Sherry eignen sich zum Kochen, wobei man bei der Dosierung grundsätzlich eher behutsam vorgehen sollte. Dabei ist stets im Hinterkopf zu behalten, dass das Aroma des Weins auf die Speise übergeht. Zudem spielen Zucker, Säure und Tannine eine tragende Rolle. Diese Komponenten prägen den Geschmack des Gerichts. Beim Kochen verdampfen der Alkohol und das im Wein enthaltene Wasser und die Intensität aller enthaltenen Aromen nimmt zu. In diesem Zusammenhang ist die Garzeit ein entscheidender Orientierungspunkt. Wollen Sie ein Gericht mit langer Garzeit zubereiten (z.B. Chili Carne oder eine Bolognese), so reicht durchaus ein preiswerter Wein, bei kurzer Garzeit (z.B. kurz gegarter Fisch) sollte es hingegen ein hochwertigerer Wein sein.

Bei Rotweinen sollte beachtet werden, dass besonders tanninreiche Weine eine herbe Note hinterlassen könnten, weshalb der Griff zu Sahne oder anderen fettreichen Zutaten hilfreich sein kann, um die eventuell störende Note abzufangen. Wenn ein Wein als Zutat verwendet wird, gilt ein weiteres Augenmerk der Säure und dem Zucker. Zitrone oder Essig sollten aufgrund ihrer zusätzlichen Säure dann nur sparsam zum Einsatz kommen, denn sonst kommt es vor allem bei Weißweinen zur Entstehung von zu sauren Noten.

Säureärmere Weißweine verwendet man zum Beispiel bei Sahnesoße, da diese sonst leicht gerinnt. Sicher ist auch, dass Risotto mit einem trockenen Weißwein zu einem hervorragenden Genuss werden kann und dass Fisch und Meeresfrüchte besonders gern im Wein kochen. Die wenigsten können in Weißwein gekochten Miesmuscheln, die in einer mit Olivenöl, Knoblauch und Tomate verfeinerten und mit etwas geriebenem Brot gebunden Sauce serviert werden, widerstehen.

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Das Schmoren

Für ein Schmorgericht (klassischerweise nach Großmutter Art), das stundenlang beispielsweise in einem Römertopf vor sich hin köchelt, braucht es neben einem passenden Anlass und gutem Fleisch viel Zwiebel, Öl oder Butter, Gewürze und natürlich - Wein. Durch das Zufügen von Wein bildet sich ein würziger Fond, der durch sein Verdampfen im Topf dafür sorgt, dass feste Strukturen mürbe werden und das Fett schmilzt. Vegetarische Gerichte, wie z.B. Schmorgemüse in Rotwein wird ebenso immer beliebter. Doch welche Weine schmoren am besten?

Vor allem junge Rotweine mit vollmundigem Geschmack, guter Struktur und markanter Säure (z.B. Spätburgunder oder Chianti) eignen sich für das Schmoren. Ungeeignet sind wiederum Weine mit viel Gerbstoff. Auch einfache Barolo Weine können hier eine tolle Wahl sein. Wenn ein Gericht in einem Wein schmort, wird dieser normalerweise im Anschluss auch serviert. Am besten bewahren Sie den Fond eines in Rotwein geschmorten Bratens oder von geschmortem Gemüse auf. Anderntags können Sie diesen dann reduzieren und z.B. als Sauce zu gebratenem oder gegrilltem Fisch servieren.

Großer Braten auf einem gedeckten Tisch
Eingelegtes Gemüse

Das Marinieren und Einlegen

Mariniert oder eingelegt wurde bereits bei den Griechen und Römern, denn Sie wussten, dass gebeiztes Fleisch länger haltbar bleibt und zeitgleich zart, würzig und wohlschmeckend wird. Auch heute wird mitunter z.B. zähes Fleisch von älteren Tieren in kräftige Marinaden aus Wein gegeben. Während hingegen Gemüse hauptsächlich in Öl oder Essig eingelegt wird, funktioniert dies bei Obst eher weniger gut. Auch hier kommt Alkohol als Einlegeflüssigkeit infrage. Auch wenn sich vor allem hochprozentige Spirituosen, wie Wodka, Doppelkorn oder Gin zum Einlegen eignen, kann manchmal auch auf Rot- oder Portwein zurückgegriffen werden.

Grundsätzlich sollte in eine Einlegeflüssigkeit oder Marinade nur guter roter oder weißer Wein. Er sollte kräftig und aromatisch sein und sollte allem voran über eine starke Säure verfügen. Denn Säure ist ein Zartmacher und gibt Tiefe und Länge im Geschmack. Für Marinaden eignen sich deshalb grundsätzlich junge kernige Rotweine ohne viel Gerbstoff, einfacher Riesling oder Chardonnay.

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Wein für Anfänger - Welcher Wein zu welchen Speisen?


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