Sowohl zum herbstlichen Lagerfeuer mit Freunden, gemütlichen Abend zu Hause oder auch in der winterlichen und besinnlichen Weihnachtszeit gibt es wohl kaum ein anderes heißes Getränk, das uns so wärmt, zusammenbringt und begeistert wie Glühwein. Viele kehren jedes Jahr aufs Neue zu ihrem Lieblingsglühweinstand auf dem Weihnachtsmarkt zurück, damit es in der festlichen Adventszeit mit Freunden oder Familie wohlig warm wird. Doch was macht guten Glühwein dann eigentlich aus? Nach allgemeinen Tipps wollen wir im Anschluss auf ausgewählte Eigenschaften von gekauften und selbst gemachten Glühweinen eingehen.

Vier grundlegende Empfehlungen

1. Übernehmen Sie sich beim Würzen von Glühwein nicht und gehen Sie, beispielsweise mit Nelken oder Zimt, behutsam vor. Oft kommt der Geschmack winterlicher Gewürze erst nach ein paar Minuten zur vollen Geltung, was dann den Geschmack des Weins ungewollt stark überdecken könnte. Auch Zucker sollte dann natürlich bei lieblichem Wein sparsamer zum Einsatz kommen als bei trockenem.

2. Glühwein sollte beim Erhitzen nicht zu heiß werden. Merken Sie sich, dass bei Temperaturen über 78 Grad essentielle Weinaromen verloren gehen, Gewürze wiederum bitter werden können. Er sollte niemals kochen, weil sich sonst der Alkohol verflüchtigt und sich der Geschmack merklich verändert. Wenn möglich, verwenden Sie beim Erhitzen ein Küchenthermometer.

3. Ausreichend Zeit ist wichtig, damit der Glühwein vor dem Servieren mehrere Stunden ziehen kann. Bestenfalls bereiten sie Ihn bereits im ersten Teil des Tages vor oder sie lassen den Glühwein gedeckelt über Nacht ziehen, damit er später am Abend wunderbar durchgezogen ist.

4. Da der Alkoholgehalt des Glühweins durch die enthaltenen Gewürze weniger stark hervortritt, sollten sie dessen Wirkung nicht unterschätzen. Reichen Sie, sofern Sie Gäste haben, also stets beispielsweise einen alkoholfreien Punsch dazu. Somit ist für alle gesorgt und man hat in gemütlicher Runde eine vergleichbare Alternative.

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Die klassischen Glühweingewürze

Wer dachte, dass die Erfindung des Glühweins auf die heute so angesagten Glühweinstände auf dem Weihnachtsmarkt zurückgeht, liegt falsch. Wie so oft waren es bereits die Römer, die Wein erhitzten und mit Gewürzen wie Safran, Pfeffer, Honig oder Dattelkernen verfeinerten. Die Dimension auf den Weihnachtsmärkten wurde dann erst vor fast 70 Jahren durch Rudolf Kunzmann begründet, der erstmals Zucker und Gewürze mit Wein mischte, alles zusammen erhitzte und dann verkaufte. Für den Zusatz von Zucker zahlte er anfangs ein Bußgeld, doch schnell war klar, dass die Idee eine Zukunft hat und vor allem auch, dass es mehr als einen Herd und einen Wein brauchte, um geschmacklich auf ganzer Linie zu überzeugen.

Ganz gleich, ob es sich um roten, weißen oder Glühwein mit Schuss handelt - an den charakteristischen Gewürzen kommt man nicht vorbei. Da wären das süß-warme Aroma von Stangenzimt, das süßlich-würzige Lakritz-Aroma von Sternanis und das würzig-scharfe bis süßliche Aroma von Nelken. Darüber hinaus wird gängiger Weise zu fruchtig-scharfem bis zitronigem Ingwer sowie zu süß-säuerlicher Orangenschale gegriffen. Auch Vanille, Kardamom oder Kakaoschalen sind denkbar.

Die Weinauswahl

Nun kommen wir zum wohl entscheidendsten Punkt für uns als Genuss-Experten. Denn bei der Weinauswahl sollte zwar einerseits offen sein, ob man lieber Rot- oder Weißwein bevorzugt (das ist Geschmackssache), aber andererseits gibt es beim Selbermachen natürlich bestimmte Sorten, die sich besser eignen. Ganz generell empfiehlt sich zunächst halbtrockener oder trockener Wein, der nicht zu preiswert sein sollte. Die Aromen eines Weins und ebenso der Alkoholgehalt bleiben auch nach dem Erhitzen erhalten. Zu viel Weinsäure, aber auch zu viele Gerbstoffe könnten unangenehm sein. Stattdessen sollten Sie bei roten Weinen zu seichteren heimischen Sorten, z.B. zu Dornfelder, Spätburgunder oder Regent greifen. International ist in den meisten Fällen ein Merlot eine gute Wahl.

Beschäftigt man sich mit der Verwendung weißer Sorten, so empfehlen wir - erneut begonnen mit heimischen Rebsorten - Riesling, Müller-Thurgau oder Silvaner. Auch ein Grüner Veltliner oder Grauburgunder eignen sich mitunter hervorragend für angenehm fruchtig-leichte Glühweine. Ein Gewürztraminer macht ihren Glühwein hingegen in der Regel etwas intensiver. Der in den Sommermonaten so angesagte Rosé stellt eine besondere Empfehlung dar, denn eine trockene Roséwein-Basis macht ihren winterlichen Glühwein auf eine spezielle Art und Weise weich und fruchtig und gibt dem Heißgetränk eine außergewöhnliche Farbe.

winterliche Glühweingewürze
Glühwein wird in kleiner Runde am Lagerfeuer getrunken

Die eigene Zubereitung oder hochwertige Winzerglühweine

Während es bei roten und weißen Weinen natürlicherweise Geschmacksunterschiede gibt, sollte im zweiten Schritt klar sein, dass man grundsätzlich für beide Sorten die gleichen Gewürze verwenden kann. Allerdings gibt es zum Beispiel bei weißem Glühwein gewisse Extras, wie z.B. Vanille oder Rosenblüten, die das Getränk aromatisch ausbauen können. Das kann bei den beiden ausgewählten Beispielen im Zusammenhang mit rotem Wein durch dessen vollmundigen Charakter eher nach hinten losgehen.

Was macht im Gegensatz dazu gekauften Winzerglühwein zur großen Besonderheit? Ganz einfach - hier ist wichtig, dass zu keiner Zeit mit künstlichen Aromen gearbeitet wurde. Schön ist, wenn für den Grundwein eines köstlichen Seelen-Wärmers ausschließlich qualitativ hochwertige und Bio-zertifizierte Trauben vinifiziert wurden. Aber der besondere Clue ist die Gewürzmischung selbst. In die Mischung aus natürlichen und biologischen Gewürzen sollte der Grundwein wochenlang eingelegt werden, sodass das Ergebnis keine Wünsche offenlässt. Ein tiefdunkel leuchtendes Rot oder orangene Reflexe frohlocken dann verheißungsvoll. Ein guter Winzerglühwein ist nicht zu süß und angenehm winterlich würzig. Das Besondere können zum Beispiel dezente Noten von Tonkabohne gepaart mit Orangenschale oder Brombeere und Kirsche sein.

Letztlich fehlt am Ende, ganz gleich ob nun selbstgemacht oder gekauft, nur noch das passende Ambiente. Natürlich ist der Weihnachtsmarkt die Umgebung, an die die meisten bei Glühwein denken werden, aber auch auf der Terrasse oder dem Balkon, eingekuschelt in dicke Jacken, kann Glühwein mit Freunden oder Familie in den kalten Monaten des Jahres bei gemütlichem Licht hervorragend genossen werden. Wer einen eigenen Garten besitzt, wird von Zeit zu Zeit auch gerne um ein knisterndes Feuer sitzen und in kleiner Runde das wohl schönste Heißgetränk der Weihnachtszeit genießen. Viel Spaß beim winterlich-träumerischen Stöbern im ebrosia-Shop!

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