Wein und Bier gehören für viele Menschen nicht zusammen, was sich in dem ein oder anderen Spruch über den sogenannten unangenehmen Mischkonsum widerspiegelt oder sich in einer vehementen Ablehnung des jeweils anderen Getränks zeigt, ohne sich von Zeit zu Zeit mal wieder auszuprobieren. Letztlich ist es ein weit verbreitetes Missverständnis.

Beide Genussmittel werden hochgeschätzt, aber zuweilen hört man, dass man beides nicht gleichermaßen schätzen kann. Jede(r), der/die auch beim Bier offen ist und sich gerne mal ausprobiert, kann sich als Genießer*in auch mit der Vielfalt von Weinaromen vertraut machen – und wird von etlichen Gemeinsamkeiten überrascht sein. Wir helfen mit diesen 10 Tipps bei Ihrem Einstieg!

Mit der oben erwähnten Offenheit haben wir auf die Welt der Biere hingewiesen, in der es natürlich auch viel zu entdecken gibt. Wir, als Ihr Weinberatungsteam, wollen unsere Empfehlungen natürlich auf den Wein beschränken und geben Empfehlungen mit Hinblick auf die Parallelen zur Vielfalt von Bieren, die selbstverständlich auch unbekanntere Biersorten wie Craft Beer oder spezieller – z.B. IPA (Indian Pale Ale) - miteinschließt. Im Folgenden werden wir auf konkrete Weinsorten und deren Charakteristiken mit Berücksichtigung der Vorlieben von Bierliebhabern eingehen.

1. Grüner Veltliner

Dieser Weißwein ist unter anderem für seine Zitrusaromen bekannt und kommt erfrischend trocken daher. Er ist zudem dafür bekannt, den ein oder anderen Biertrinker durch viel Säure und einen wunderbar fruchtigen Charakter auch zu einem Weintrinker zu machen. Von der wichtigsten Weißweinsorte Österreichs gibt es auch sehr kleine Lagen in Ungarn, in Tschechien und in der Slowakei. Die besten Ergebnisse bringt die Rebe auf Lössboden. Das ist auch der Grund, weshalb Grüner-Veltliner-Weißwein besonders gut im niederösterreichischen Weinviertel gedeiht, wo Bodenbeschaffenheit, als auch die klimatischen Bedingungen optimal für die Rebe sind.

2. Weine aus dem Rhône-Tal

Es geht mit einem allgemeinen Tipp für all diejenigen weiter, die vor allem Hopfen in im Bier mögen. Rote und weiße Rhône-Tal-Weine aus Südfrankreich sind zumeist tolle Weine für Bierliebhaber. Mit würzigen Kräuternoten, mittlerem bis vollem Körper mit leichten Fruchtaromen und erdigen Gewürzen sprechen Sie jeden Hopfenliebhaber an. Ein Beispiel ist die Grenache-Traube, die pure Frische und eindrucksvolle Mineralität ins Glas bringt. Im Gegensatz dazu sorgt die Roussanne-Traube für delikate Kräuter- und Blumennoten mit einer kräftigen Säure und elegantem Körper. Sie gilt auch als die edle weiße Rebsorte des Rhône-Tals und ist als Weißwein mit keinem anderen Weißwein vergleichbar. Überzeugen Sie sich selbst von diesem Genusserlebnis.

3. Sauvignon Blanc

Guter Sauvignon Blanc Wein erinnert im Geschmacksprofil oft an Kräuterwiesen und Stachelbeeren. Dahingehend sind wir bei einer Parallele zu IPAs, die sich klassischerweise ebenso durch fruchtige Aromen kennzeichnen. Auch hier spielen intensive Hopfennoten eine entscheidende Rolle, wo Sauvignon Blanc Weine mit Noten von grasigen Kräutern und einer gewissen Erdigkeit ein hervorragendes Pendant darstellen.

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4. Grauburgunder oder Pinot Grigio

Die Weine aus der Pinot-Grigio- bzw. Grauburgunder-Traube sind meist körperreich mit einem geschmeidigen Mundgefühl und erinnern an Birnen und Zitrusfrüchte. Damit sind sie eine passende Alternative zu leichten Bieren, Pils und Lagerbier. Sie sind knackig im Aroma, aber nicht überwältigend. Das sorgt beim Grauburgunder für das Erfrischende, das durch relativ junge, frisch geerntete Trauben ins Glas kommt und selbstredend auch von Pilsliebhabern geschätzt wird. Vor allem auch Pinot Grigio aus Südtirol oder Friaul ist trocken und dennoch restsüß im Abgang, was auch beim Lieblingsbier des Bierliebhabers nicht selten der Fall ist.

5. Riesling

Riesling - ein Weißwein, den Kenner überall auf der Welt schätzen. Mit seinen vielfältigen Aromen erinnert Riesling an Zitrusfrüchte, Melone oder Aprikose, die Nase umzieht er mit einem Duft nach frischem Apfel und er funkelt verspielt hellgrün und hellgelb im Glas. Darüber hinaus ist das besonders Charakteristische oftmals ein unverwechselbares weißes Pfirsicharoma, das man auch bei sauren Bieren, die monatelang in Fässern reifen, antrifft. Bei diesen Bieren ist es zwar herber, aber es ist kaum abzustreiten, dass die fruchtige Süße bei beiden Getränken den Gaumen in ähnlicher Weise beglückt.

6. Chardonnay

Die feine Weißwein-Rebsorte Chardonnay gehört zu den bekanntesten Trauben überhaupt und ist gewissermaßen zu einem Markenbegriff geworden. Die anerkanntesten trockenen Weißweine der Welt gehen aus ihnen hervor. Die Rebsorte steht auf Platz fünf der meistangebauten Weinreben der Welt, was es wahrscheinlich macht, dass ein Glas Chardonnay auch mal in der Hand eines absoluten Bierliebhabers landet. Keine Scheu! Vor allem dann nicht, wenn sie Weizenbier mögen. Diese sind nämlich, genauso wie Chardonnays, reich an Geschmack, Farbe und Komplexität. Speziell ein buttriger Chardonnay (entsteht durch Malolaktische Gärung) besitzt eine Rundheit, die in Textur und Farbe dem gemütlich-goldfarbenen Charakter des Weizenbieres gleicht.

7. Beaujolais

Beaujolais Weine sind oft fruchtige Rotweine, deren Geschmack und leicht zu trinkende Struktur einem Hefeweizen gleicht. Natürlich dann nicht so intensiv gehopft und aromatisiert. Die Weine werden zumeist in Masse produziert und sind weniger kostenintensiv. Ihr geringer Alkoholgehalt lässt sie mit Speisen wunderbar harmonieren, wozu vor allem die Rebsorte Gamay beiträgt. Die rote Rebsorte nimmt nahezu 99 Prozent der Anbaufläche der französischen Region ein. Aus ihr gewonnene Weine zeigen einen leichten, tanninarmen Charakter und können früh getrunken werden. Der sogenannte Gamay Noir à Jus Blanc hat trotz dunkler Schale ein helles Fruchtfleisch.

8. Bordeaux, Merlot und Chianti

Bordeaux steht, ebenso wie die Toskana, weltweit für Eleganz, Tradition und puren Genuss. Sowohl Bordeaux, als auch Chianti Weine sind erdig im Geschmack. In der Regel haben erstere einen geringeren Alkoholgehalt als die kräftigen Gerbstoffe des toskanischen Chiantis mit sich bringen. Doch was ist die Parallele zum Bier?

Porter. Denn beide Weinsorten sind für jeden Porter-Trinker wie geschaffen, da ihr ausgewogener Alkoholgehalt ein angenehmeres Trinkprofil bietet. Auch Merlot, eine Rebsorte, die sich in den zwei vorangegangenen Empfehlungen sehr oft wiederfindet, vollendet den Genuss am Gaumen derjenigen, die reichhaltige Biere wie ein Porter oder Stout lieben. Sie eignet sich gleichzeitig für einen Einstieg in die vielfältige Welt der Weine! Nicht selten wird voreingenommen über den Merlot geurteilt, aber dass er viel bieten kann, zeigt die lange Anbautradition in Bordeaux.

9. Portwein

Wir bewegen thematisch nun weg von Frankreich, hin zu Portugal. Neben den Portwein-Klassikern Ruby oder Tawny Port gibt es hier auch eine helle Variante – ein hervorragendes Pendant zu Bock Bieren. Außerdem haben alle Variationen noch etwas gemeinsam - sie entstehen in den großen Kellereien der Stadt Porto, die ihren Wein nur aus ganz bestimmten Regionen beziehen. Und auch die Herstellung ähnelt einander. Über Jahre hinweg reift die Basis für jeden guten Portwein nach Gärung und Vinierung in Holzfässern. Dabei gewinnt der Portwein erst an Kraft sowie Fülle und entwickelt seinen Körper über die Jahre immer weiter, bis er fein und elegant im Glas schimmert. Vor allem zum Nachtisch sind diese Weine tolle Begleiter. Auch Bocks haben einen vollen Körper und kräftigen Geschmack, was zu etlichen Gemeinsamkeiten bezüglich gelungener Kombinationen mit Speisen führt.

10. Prosecco

Zum Abschluss noch ein Tipp, der für manche vielleicht überraschend kommt: Je trockener ein Prosecco, desto ähnlicher ist er dem Mundgefühl beim Trinken eines Kölschbier. Wer also gerne Kölsch trinkt, aber gerade nicht in Bierstimmung ist, sollte vielleicht mal einen Prosecco probieren. Gerade in den Sommermonaten erfreut sich dieser besonders frische Schaumwein aus Italien auch hierzulande einer großen Fangemeinde. Kein Wunder - versteht er es doch perfekt, den Gaumen mit einem leichten Prickeln zu umspielen und hinterlässt dabei doch eine Spur angenehmer Fruchtnoten.

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Wein für Anfänger - Wann gilt ein Wein als trocken?


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