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Offizielle Regelungen in Deutschland

In Deutschland ist gesetzlich definiert, wann ein Wein als trocken zu bezeichnen ist. Grundsätzlich bezieht sich die Bezeichnung auf den Restzuckergehalt. Bei der Gärung wird der in den Trauben enthaltene Zucker in Alkohol umgewandelt. Doch das geschieht nie zu 100 %, es bleibt immer etwas Zucker übrig - der sogenannte Restzucker. Bei trockenen Weinen ist der Restzuckergehalt niedrig. Für den deutschsprachigen Raum gilt, dass ein als trocken bezeichneter Stillwein (kein Schaumwein) maximal 4 g Restzucker pro Liter enthalten darf. Es gibt jedoch eine Ausnahme von dieser Regel. Wenn der Säuregehalt 2 g niedriger als der Restzucker ist, dann dürfen es sogar 9 g Zucker pro Liter sein. Das klingt kompliziert, hat aber den Grund, dass Säure bei einem Wein den Eindruck von Süße reduziert. Ein gutes Beispiel dafür ist der Riesling, der auch bei höherem Zuckergehalt trocken schmecken kann.

Woran erkenne ich einen trockenen Wein?

Die Geschmacksdefinition "trocken" kann auf der Weinflasche stehen, muss aber nicht. Denn die Geschmacksangabe ist in Deutschland für Weine nicht gesetzlich vorgeschrieben. Wenn Sie Wein in unserem Shop bestellen, finden Sie in der Beschreibung der Weine die Angaben zum Geschmackseindruck.

Trockene Weine schmecken nicht süß - oder?

So einfach ist es leider nicht. Prinzipiell ist es richtig, dass ein trockener Wein nicht süß schmeckt. Es gibt aber auch Ausnahmen. Säurearme Weine mit niedrigem Restzuckergehalt können subjektiv durchaus halbtrocken schmecken. Denn für den Geschmackseindruck ist nicht nur der Restzuckergehalt ausschlaggebend, sondern auch der Säuregehalt. Auch der Umkehrschluss, dass alle halbtrockenen oder süßen Weine süß schmecken, gilt nicht. Es gibt halbtrockene Weine, die subjektiv trocken schmecken.

Schmeckt trockener Wein sauer oder herb?

Die Vorstellung, dass ein trockener Wein sauer schmeckt, ist zwar weit verbreitet, aber ein Irrtum. Denn Zucker- und Säuregehalt sind zwei unabhängige Werte bei einem Wein. Weine können einen niedrigen Säuregehalt aufweisen, obwohl sie kaum Restsüße haben. Das ist bei vielen Rotweinen der Fall aber auch bei einigen weißen wie beispielsweise Grauburgunder. Sie können auch sehr säurehaltig und zugleich etwas zuckerreicher sein - wie zum Beispiel ein typischer Riesling. Einen geschmacklichen Zusammenhang zwischen Säure und Süße gibt es aber dennoch. Je höher der Säuregehalt, desto weniger süß schmeckt subjektiv der Wein. Ein weiterer Faktor für den Geschmackseindruck ist der Gerbstoffgehalt eines Weins. Die Gerbstoffe im Wein werden auch als Tannine bezeichnet. Tannine kommen vor allem in Rotweinen vor, Weißweine sind meist gerbstoffarm. Die Gerbstoffe hinterlassen einen trockenen, leicht pelzigen Eindruck am Gaumen. Mit der Bezeichnung trocken hat dieses Mundgefühl allerdings nichts zu tun. Auch süße Weine können einen hohen Gerbstoffgehalt aufweisen.

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